Bauanleitung und Aufzug der Kettfäden.
Schon immer wollte ich wissen, wie eigentlich ein Inkle Loom funktioniert. Leider kenne ich niemanden, der so ein Teil besitzt also habe ich mich entschlossen selbst einen zu bauen. Erfreulicherweise gefiel meinem Mann die Idee und er erklärte sich bereit die Schreinerarbeiten zu übernehmen.
Benötigt werden:
Ein stabverleimtes Buchenbrett aus dem Baumarkt, zwei Stangen Rundholz aus Buche, je 1 m lang mit 20 mm Durchmesser sowie ein 15 cm langes, dickeres Rundholz, unseres hat einen Durchmesser von 40 mm.
Eine Flügelmutter mit Unterlegscheibe und eine Stockschraube, das ist eine Schraube mit verschiedenen Gewinden an beiden Enden.
Da ich vergessen habe die Stockschraube zu fotografieren, habe ich gestern im Baumarkt schnell ein Foto gemacht. Durch die Reflexe der Kunststoffverpackung ist das Bild etwas verwirrend aber ich denke man kann die beiden unterschiedlichen Teile erkennen, das offenere, vorn spitze Ende des Gewindes, das später in das dicke Rundholz geschraubt wird und das enge Maschinenschraubengewinde, das dann durch den Schlitz gesteckt wird und die Flügelmutter samt Unterlegscheibe aufnimmt, so dass sich das Spannungsholz festklemmen läßt.
Das lange schmale Stück unten wird das Längsbrett, die beiden kurzen werden für die senkrechten Teile gebraucht und das Holz oben rechts ist das Grundbrett. Der Rest ist Verschnitt.
Zuerst werden alle Maße aus der Zeichnung übertragen, erst dann sollten die Ecken abgerundet werden.
Die senkrechten Teile werden mit Überplattungen in das waagerechte Längsbrett eingepasst.
Den Längsschnitt hat mein Mann eingefräst, er läßt sich sicher auch sägen, das ist in Hartholz aber wohl etwas mühsam.
Das Grundbrett ist montiert, geleimt und geschraubt
Die Rundhölzer, wurden eingepaßt und eingeleimt. In das dicke Rundholz, das zum Spannungsverstellen verschiebbar sein muss, ist das Holzgewinde der Stockschraube eingedreht worden.
Auf der Rückseite kann man die Flügelmutter erkennen.
Damit ist der Inkle Loom webbereit und die erste Kette kann aufgezogen werden.
Zuerst müssen die Litzen vorbereitet werden.
Das Video How to warp and Weave on the Schacht Inkle Loom zeigt sehr schön wie das geht.
Als Material für die Litzen habe ich Teppichkettgarn (Kordonett) genommen und an meinem Inkle Loom die 4 senkrechten Rundhölzer als Lehre benutzt. Ich spanne das Garn einmal um sie herum und befestige es dann mit einem doppelten Knoten, beim ersten Knoten lege ich den Faden zweimal in die Knotenschlinge, dadurch wird er nicht locker, im Video kann man das gut sehen,
Die Enden des Knotens werden knapp abgeschnitten, damit sich später nichts verhakelt. Auf diese Art und Weise habe ich 23 einzelne Schlingen hergestellt.
Jetzt kann das Aufbäumen beginnen. Für meinen ersten Versuch habe ich nur die äußeren Hölzer genutzt. Wenn ich die Kette um alle Hölzer winde, erreiche ich bei diesem Gerät eine Kettlänge von gut 3 Metern.
Das Bespannen beginnt an dem dicken Rundholz auf der linken Seite. Es sollte in Mittelstellung stehen, damit man die Spannung nötigenfalls in jede Richtung nachjustieren kann. Ich habe den ersten Faden vorn im Schlitz angeknotet, dann über die obersten Rundhölzer außen entlang und unten zurück zum Spannungsholz gespannt, dort ein paar Mal darum gewickelt und die Litze angebracht. Dafür die vorbereitete Schlinge doppeln, die Mitte über den Kettfaden und die Enden mit dem Knoten um das Litzenholz legen.
Der zweite Faden wird unterhalb des ersten oberen Rundholzes geführt, nimmt danach aber den gleichen Weg, bekommt aber keine Litze sondern bleibt frei. Nun geht es von vorn an wieder los.
Bei Farbwechseln verknotet man einfach den alten mit dem neuen Faden am Spannungsholz.
Zum Schluss wird der Anfangsfaden, den ich vorne im Schlitz befestigt hatte, gelöst und mit dem letzten Faden zusammengeknotet.
Im nächsten Post werde ich das Weben beschreiben.
Nachtrag vom 10.7.2015:
Maker Mauz hat den Inkle Loom leicht verändert nachgebaut und darüber ein Video veröffentlicht:
https://youtu.be/PwGaCFDHHxA
das habt ihr ganz toll gebaut dieses Teil und ich bin auf weitere Berichte gespannt.
AntwortenLöschenSchöne Feiertage und einen Guten Rutsch
lg Heike
Danke!
LöschenUnd auch für Euch die besten Wünsche!
Ich liebe solche Berichte. Mein GöGa ist leider kein gut ausgerüsteter Holzwurm. LG Ate
AntwortenLöschenAber wenn ich an Deinen Webstuhlumbau denke, dürfte so ein kleines Bandwebgerät doch keine Herausforderung sein. ;.)
LöschenOh na da bin ich aber gespannt. Ich habe ja auch einen solchen Webrahmen zum Brettchenweben. Wie wird wohl das Band aussehen `grübel nachdenklich .....`
AntwortenLöschenLG Bärbel
Es ist ein ganz einfaches Band und wird im nächsten Post zu sehen sein.
LöschenHach ja.....mein kleiner Inkle Loom (allerdings gekauft) ist schon viel zu lange arbeitslos.
AntwortenLöschenSehr schön ist der Nachbau geworden.
Viele liebe Grüße
isa
Danke, dann hol deinen doch einfach mal wieder vor!
LöschenLeicht gesagt, weiß ich, es gibt einfach zu viel Interessantes zu tun und die Zeit reicht nie für alles.
LG
maliz
Vielen Dank für die ausführliche Bau- und Webanleitung. Mein Mann hat mir einen danach gebaut und ich habe gestern abend angefangen, Aufhänger für meine Küchentücher zu weben.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße von Silvia
Wie schön!
LöschenDanke für diese Rückmeldung, ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Bandweben.
Viele Grüße
maliz
Hey,
AntwortenLöschenich hab ihn heute auch nachgebaut. Im Gegensatz zu deinem ist er zwar total hässlich und schief geworden, aber er wird seinen Zweck tun, bis ich mir einen mit einer größeren möglichen Kettlänge zulege. ;)
Danke für die tolle Anleitung!
Hallo
AntwortenLöschenVielen Dank für die tolle Bauanleitung! :)
Ich habe diese gleich nachgebaut und ein Video dazu gemacht!
Der Link zu diesem Blog habe ich unterhalb des Videos eingefügt:
https://youtu.be/PwGaCFDHHxA
Vielen Dank. Das hat mir sehr Spaß gemacht und die ersten Bändchen sind auch schon fertig. :)
Liebe Grüße,
Maker Mauz
Ich weiß, der Beitrag hier ist schon älter, aber vielleicht hast du ja trotzdem eine Antwort: Wie dick war denn das Brett? Bei uns im Baumarkt haben sie in der Größe nur 18mm dickes, und das scheint mir so dünn
AntwortenLöschenNee, ist nicht zu dünn, habe gerade nachgemessen, sind nur 18 mm, werde die Zahl oben im Post noch nachtragen. Viel Spaß beim Basteln!
LöschenDanke! Dann werde ich das demnächst mal in Angriff nehmen.
LöschenThank you for providing your plan on an inkle loom, I have been looking for one for ages. I have an old inkle loom I started learning on but after using it a number of times I realized there are some issues with it such as tension block. Thank you SO MUCH FOR PROVIDING YOUR PLANS.
AntwortenLöschenDanke, eine tolle Anleitung. Ich hab es mir allerdings einfacher gemacht und das Grundgestell einfach aus einem Stück gesägt. Das ging schnell und sieht super aus. Ich freu mich schon, wenn der Leim trocken ist und ich endlich loslegen kann.
AntwortenLöschen2020 Die Welt in Quarantäne. Und ich folge dieser wundervollen Anleitung um mir die Zeit zu vertreiben.
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