Sonntag, 30. August 2020

Das beste Handtuch der Welt

In der aktuellen Nummer (2/2020) der schwedischen Webzeitschrift VÄV gibt es auf  den Seiten 54/55 eine Webanleitung für världens bästa handduk, das beste Handtuch der Welt :)

 


Mit 4 Schäften und nur 3 Tritten, kann man mit Leinwandbindung und einem Mustertritt auf einfache Weise auf einer einfarbigen Kette erstaunlich unterschiedliche Handtücher herstellen. Längsgestreift, quergestreift, mit Bordüren verziert, vieles ist möglich.

Ich habe mich wieder einmal auf schlichte grafische Muster beschränkt. 

 

Die Kette ist recht dicht sie ist aus ungebleichter Baumwolle 16/2 mit je 2 Fäden pro Litze und 4 Fäden in einem 40/10er Kamm und kommt so auf 16 Fäden pro Zentimeter.

 Laut Anleitung wird auch mit 16/2 Baumwolle, doppelt gespult, geschossen.


Beim ersten Handtuch habe ich das auch genauso gemacht.

 

Da ich aber viel mehr Cottolin als Baumwolle in meinem Vorrat habe, sind die anderen Handtücher mit Cottolinschuss gewebt. Weil der Cottolinfaden dicker ist und eher 8/2 Baumwolle entspricht, habe ich ihn nicht doppelt gespult verwendet sondern die leinwandbindigen Schüsse mit einfachem Faden gewebt und beim Mustertritt zwei Schüsse ins selbe Fach geworfen.

Ich webe die Handtücher auf meinem Louet W70, der seit letztem Jahr mit Tritten in Direktanbindung ausgerüstet ist. Dadurch kann ich nicht mit nur 3 Tritten arbeiten, sondern muss alle 4 benutzen und für jede Fachöffnung zwei Tritte gleichzeitig treten. Es ergibt sich aber so ein sehr angenehmer Tritt-Rhythmus.

Nach den ersten fünf  Handtüchern wollte ich gern sehen, wie das Gewebe nach der Wäsche aussieht, auch um zu entscheiden, ob ich weiterhin mit Cottolin weben möchte.

Im Anschluss an das letzte Handtuch habe ich ein Stück in Leinwandbindung geschossen, einen Anlängerstab eingelegt, noch ein paar Schüsse gemacht, dann als zusätzliche Sicherung, einen Streifen Tesafilm auf das Gewebe vor die Schnittkante geklebt und schließlich die Kette durchtrennt.

Nach dem Anbinden an den alten Anlängerstab kann ich nun weiterweben.

Vorm Zerschneiden habe ich das Gewebe mit Zickzackstichen gesichert und die einzelnen Handtücher mit der Nähmaschine gesäumt.


Dabei auch einfache Aufhänger eingenäht, die ich zuvor mit einem zweckentfremdeten Haartwister vom Flohmarkt gezwirbelt hatte.

Aprospos Flohmarkt, ich hatte wieder einmal großes Loppisglück hier in Schweden. Den kleinen Tisch-Schärbaum, an dem die ungewaschenen Handtücher hängen, habe ich vor ein paar Tagen für umgerechnet ca. 15 € erstanden.

Nach dem Waschen und Bügeln zeigt sich, dass die Handtücher tatsächlich ein ganzes Stück eingelaufen sind.


 Das erste Handtuch ist mit doppeltem Baumwollschuss gewebt, alle anderen mit Cottolin im Schuss.



 

Die Cottolinhandtücher sind etwas dicker und fester im Griff und das gefällt mir besser. Durch den Leinenanteil im Cottolin sind sie wahrscheinlich auch etwas saugfähiger.

 

Dieses Handtuch erinnert mich sehr an die 50er/60er Jahre. 

Die anderen wirken da schon etwas zeitloser.






Zum Schluss noch einmal alle fünf zusammen:




An den Handtüchern, aus dem vorigen Blogpost habe ich noch nicht wieder gearbeitet.

 

Das schöne Sommerwetter der vergangenen Wochen habe ich erst einmal ausgenutzt, um endlich mit dem Anstrich unseres Hauses weiterzukommen.