Montag, 25. April 2011

Vintage

Am 1. Mai beginnt unser Schwedenhalbjahr, das erfordert in den Tagen davor immer etliche Vorbereitungen. Hier muss alles in Ordnung gebracht werden, damit auf Haus- und Gartensitter nicht zuviel Arbeit während unserer Abwesenheit zukommt, letzte Einkäufe wollen erledigt werden, es gibt so einige Spezialitäten - und nicht nur Alkoholika -  die wir nach Schweden importieren (bei der Rückkehr läuft dann das Gleiche immer umgekehrt ab) und all das, was nicht doppelt vorhanden ist oder nicht im ungeheizten Haus überwintern sollte, muss gepackt werden.
Zum Stricken blieb dabei nur wenig Zeit aber beim Zusammenstellen der Garderobe für die nächsten Monate bin ich im Kleiderschrank noch auf ein altes Schätzchen aus den späten 70ern gestoßen und da Vintage gerade in ist …


Ich erinnere mich, dass ich die Weste damals nach einem Strickmuster aus der Zeitschrift  Brigitte gearbeitet habe, als Material hatte ich 100 % Alpaka gewählt.
Nur die Vorderteile sind gemustert, der Rücken ist uni gestrickt.

Meine Projektplanungen für  die Strickmaschine habe ich noch nicht umgesetzt, die werden auf Eis gelegt, bis wir im Spätherbst wieder hier sind.
Allerdings werde ich meine Einfachstrickmaschine, eine Pfaff Knitomatik mitnehmen. Die besteht hauptsächlich aus Plastik, da kann nicht viel rosten, wenn sie im nächsten Winter im ungeheizten Haus steht.
Ob ich allerdings im Sommer wirklich so viel stricken werde, wie ich mir vorgenommen habe, wird sich erst zeigen, es gibt immer noch viel zu renovieren in unserem Haus in Virserum und es haben sich auch schon wieder einige Besucher für den Sommer angesagt.

Mit dem Wingshawl bin ich etwas weitergekommen.  Mittlerweile habe ich es über die Mitte hinaus geschafft und man kann den Shadow-Effekt gut sehen, leider kaum auf dem Foto.


Für den  Mittelstreifen habe ich nicht – wie im Buch angegeben – die Kontrastfarbe der Ränder gewählt, das wäre mir bei meiner Farbwahl etwas zu bunt geworden.


Meine Schwester hat ein Garngeschenk an mich weitergegeben, da sie eher warme Farben bevorzugt.
Es handelt sich um Lino der Firma Katia, 100 % Leinen mit einer Lauflänge von 150 m / 50 g. Es sind insgesamt 700 g, je zur Hälfte in dem Blauton und dem recht grallen Grün.


Ich werde wohl einen einfachen Blockstreifenpullover daraus machen, allerdings mit Nadeln der Stärke 3 arbeiten, viel dünneren Nadeln als den empfohlenen 5 bis 5,5
Das Gestrick ist so immer noch locker genug, relativ weich im Griff und fällt ganz schön, nur muss ich mich erst daran gewöhnen dieses recht unelastische Material zu verstricken, das zudem leicht spleißt, so dass man trotz der schlichten Strickweise sehr gut aufpassen muss, um nicht laufend halbe Maschen zu produzieren.


Mein nächster Post wird also schon aus Schweden kommen. Dort ist das Klima natürlich  etwas rauer als hier und wir werden daher wohl wie immer den Frühling ein zweites Mal erleben können.


Durch das beinahe sommerliche Wetter der letzten Tage wird der Unterschied wahrscheinlich besonders krass ausfallen.


Montag, 11. April 2011

WUFF - WUFF

Ich wollte nie Nippes stricken - obwohl es so herrliche Törtchen und so wunderbares Gemüse gibt und eigentlich stehe ich auf Katzen !!!

Aber:



Gut, dass ich momentan nicht viel Zeit habe, auf jeden Fall schön zu gucken und herrlich zu lesen.

Freitag, 8. April 2011

Drei Tücher

Die schwarze Weste ist also fertig, daher brauchte ich  ein neues Handstrickprojekt.
Nachdem ich kürzlich eher nebenbei  zwei kleine Tücher in Baktus-Manier gearbeitet habe, sollte es etwas Größeres werden, aber zuerst zu den Kleinen.


Das erste ist ein wunderbar weiches Tuch geworden, wirklich ein Halsschmeichler, leider weiß ich nicht, aus welcher Wolle es gestrickt ist. Ich habe dieses 100 g Knäuel letztes Jahr in der Grabbelkiste eines Wollgeschäfts in Hannover gefunden, es war ein preisreduziertes Einzelteil ohne Banderole. 
Unerwartet war es, dass der Farbrapport des Garns nicht fortlaufend erscheint sondern innerhalb der 400 m Lauflänge  pro Knäuel etwa 2 mal gespiegelt wird.






Genauso war es auch bei dem Material, das ich für das zweite kleine Dreieckstuch verwandt habe, Magico Meilenweit von Lana Grossa in der Farbe 6602. Die Wolle ist leider etwas rauher und ich empfinde es als leicht kratziug.





Für die Dreieckstücher ist die Farbspiegelung sehr schön, dadurch kommt noch eine zusätzliche Asymetrie hinein, bei der Verwendung für Socken, und dafür ist zumindest Magico mit seinem Polyamidanteil von 25 % geeignet und auch extra emfohlen, hätte mir das nicht so gut gefallen.



Mein aktuelles Projekt ist ein wing shawl, die Anleitung dafür für stammt aus dem Buch  
Shadow Knitting von Vivian Høxbro 





Wie so oft, arbeite ich auch hier wieder mit normaler Sockenwolle, in diesem Fall von Regia in den Farben Mineralblau und  Königsblau, für die farbigen Akzente kann ich Restgarne verwenden, gestrickt wird mit Nadelstärke 3.





Sonntag, 3. April 2011

Schwarze Weste

Endlich ist die schwarze Weste fertig, das freut mich besonders, da ich sie zum zweiten Mal stricke. Die erste Version hatte ich letztes Jahr im Krausmuster, also alle Reihen rechts gestrickt. Dafür war das Garn aber offensichtlich zu weich. Bei jedem Tragen wurde die Weste länger, die Armausschnitte reichten langsam bis zur Taille. Im Februar habe ich das Teil dann kurzerhand aufgeribbelt und nochmal neu angefangen, diesmal im Perlmuster  (1M re, 1M li, Rückreihe versetzt), optisch wirkt das recht ähnlich, gefällt mir jetzt sogar besser, und ist  wesentlich formstabiler.


Die Weste ist ohne Schnitt und Vorlage entstanden, besteht aus drei Teilen, an Armausschnittten und Schultern habe ich Abnahmen vorgenommen, am Hals nicht, hier habe ich einfach alle Maschen zusammen auf eine Nadel genommen und über die beiden Vorderteile und das Rückenteil für den Kragen weitergestrickt, so dass er ganz locker fällt.

Material:
Cumba von ggh
42 % Schurwolle, 28 % Alpaca, 30 % Polyacryl
Lauflänge: 150 m /50 g
Nadelstärke 4

Das Garn ist sehr weich und warm, ließ sich auch gut verstricken, wegen des relativ hohen Polyacrylanteils würde ich es aber nicht noch einmal verwenden.

Freitag, 1. April 2011

Swatches

Vorerst bleibe ich bei den dänischen Designerinnen, mein nächstes Projekt ist die jacquardgestrickte Inka Jacke aus dem Buch Inca Knits von Marianne Isager.

Generell bin nicht so begeistert davon, alles in Runden zu stricken, um dann an den entsprechenden Stellen die eingearbeiteten steeks aufzuschneiden, wie es bei Fair Isle Strickereien üblich ist und auch im Isager-Buch als Methode der Wahl beschrieben wird. Es geht nicht darum, dass ich mich nicht traue das Gestrickte aufzuschneiden, ich habe das früher schon gemacht und es war völlig problemlos, aber ich gebe die Möglichkeit beim Stricken voll konfektionieren zu können  nicht gerne auf,  weil die  Kleidungsstücke dadurch  innen besser aussehen und keine  Ausschnitte und Kanten haben, die durch die notwendigen Nahtversäuberungen doch weniger elastisch ausfallen.
Es ist klar, dass die Methode von Vorteil ist, wenn man Farbmuster mit der Hand strickt, da die Arbeit auf diese Art viel gleichmäßiger ausfällt.
Meine Jacke  aber soll auf der Strickmaschine entstehen, da gibt es das Problem mit Ungleichmäßigkeiten weniger, allerdings  werden  einige andere Anpassungen nötig.

Zunächst ist da der Mustrerrapport, bei Isager beträgt er  32 Maschen und 20 Reihen, meine Lochkarten-Strickmaschine hat aber nur einen 24er Rapport. Bei genauerer Analyse ist mir aufgefallen, dass es sich bei dem Muster nur um  3 Einzelblöcke aus je 8 Maschen handelt, die gespiegelt wiederkehren, pro Rapport taucht einer dieser  Blöcke im Original immer doppelt auf. 
Ich habe meine Lochkarten jetzt so vorbereitet, dass in der Breite jeweils die drei unterschiedlichen Blöcke, also insgesamt 24 Maschen sich abwechseln und in der Höhe den Rapport auf 40 Reihen erweitert, so dass ich da alle möglichen Spiegelungen vornehmen konnte.




Ich will die Jacke etwas länger arbeiten und dabei das Verhältnis der Anteile der drei Grundtöne leicht abändern, damit hoffentlich das Erscheinungsbild wieder stimmig wirkt. 

Meine letzte geplante Änderung betrifft das Garn, ich verstricke sehr gern die etwas rauhen skandinavischen Garne, bin aber empfindlich gegen das leichte Kratzen. Gerade beim Stricken auf der Maschine habe ich gute Erfahrungen mit Sockenwolle gemacht, die in den geforderten Naturtönen auch leicht zu bekommen ist. Die ersten sechs Farbmuster zeigen  4-fädiges Regia-Sockengarn, der Orangeton ist Opal Pullover- und Sockenwolle, alles jeweils in 100g Knäueln im Verkauf zu haben.



Bisher habe ich zwei Musterproben gestrickt, die erste mit einem etwas helleren Blau als Schmuckfarbe, hier zeigten sich auch noch Fehler der Lochkarte.


Der dunklere Blauton gefällt mir besser, ich werde die Jacke wohl damit stricken, das Bündchen ist noch in dem helleren Blau mit einem leuchtenderen Orangeton gestrickt, das werde ich auch noch zugunsten der gedämpfteren Farbtöne ändern.