Dienstag, 31. Dezember 2019

Mit doppeltem Faden

Bisher habe ich auf Webrahmen nur mit Wolle gewebt, in der Kette hatte ich meistens vier- oder sechs-fädige Sockenwolle, die ich mit vier oder drei Fäden pro Zentimeter verarbeitet habe. Für feinere Garne dagegen, habe ich bisher immer meine Webstühle genutzt.


Doch kürzlich habe ich mir für meinen selbstgebauten Webrahmen einen neuen Gatterkamm gekauft, der die Einteilung 60/10 hat. In meinem Fundus habe ich jede Menge Baumwollgarn Nm 16/2 und ich habe mir vier Farben daraus ausgesucht, um einen leichten Schal zu weben.


Die Idee war, den Schal in der Clasped-Weft-Technik zu weben. Hierbei liegen doppelte Schüsse im gleichen Fach. Schussfaden A wird von einer Seite aus eingegeben, umschlingt den Schussfaden B auf der anderen Gewebeseite und wird im gleichen Fach zurückgeführt. Hierbei zieht er den Faden B eine beliebige Strecke mit, so dass sich eine Quermusterung ergibt.


Häufig werden in dieser Technik solche Zacken gewebt, wie sie hier zu sehen sind.


Weil der Schussfaden doppelt im Fach zu liegen kommt, habe ich auch die Kettfäden gleich doppelt eingezogen, um so ein ausgeglichenes Gewebe zu bekommen und um dadurch auch eine Garnstärke zu haben, die mit 6 Fäden pro Zentimeter ein stabiles Gewebe ergibt.


Nach dem Anweben habe ich die ersten beiden Schüsse zur Randbefestigung mit einem einfachem Schussgarnfaden umstochen.


Ich möchte die eine Hälfte des Schals uni und die andere gestreift abweben. Von der Schalmitte an sollen die Streifen auf der türkisfarbenen Seite liegen und die hellgrüne einfarbig bleiben.




Der Farbstreifen in der Mitte erleichtert den Farbwechsel und soll etwas von der Ungenauigkeit ablenken, die dabei leicht entsteht.


Hätte ich mehr Geduld würde der Farbübergang sicher schöner, aber das Weben geht mir auch so schon langsam genug...