Dienstag, 18. Dezember 2018

Reflexschal

Ich habe einen weiteren kleinen Webrahmen erstanden, einen 30 cm breiten Ages-Rahmen mit einem hübschen roten, 40/10er Kamm. 


Der Rahmen war zwar nicht gekennzeichnet und kam ohne Umverpackung, ich hatte aber vor einiger Zeit schon einmal einen Rahmen ersteigert, der genauso gebaut war, den Hobby-Webrahmen Carola von Ages in 60 cm Webbreite. Offenbar wurde dieser also auch in einer kleineren Größe hergestellt.


Optisch unterscheiden sich die Ages-Rahmen von den üblichen Kircher- und Eitorfer Rahmen u.a.durch ihre runden Bäume und eine anders gestaltete Kammhalterung, in ihrer Funktion sind sie aber absolut gleich.


Typisch für all diese Rahmen ist die Zähnchenreihe an Kett- und Warenbaum. Bei meinem ersten Eitorfer Webrahmen habe ich diese noch abgesägt und durch Anlängerschnüre ersetzt. Mittlerweile finde ich sie aber ganz praktisch beim Aufziehen, es ist nur wichtig, die Zacken gut abzudecken. Seit einiger Zeit benutze ich dafür Bambus-Platzdeckchen, die es oft in Ein-Euro-Shops gibt.


Besonders gut geeignet sind dabei diejenigen mit den etwas breiteren Stäbchen, wie das obenliegende.


Vor zwei Jahren habe ich schon einmal einen Schal mit Reflexgarn gewebt. Dieses Mal wollte ich den Effekt etwas stärker hervortreten lassen und habe nicht feines, farbiges Reflexgarn benutzt, sondern mit einem 1 mm breiten Reflexband in der Kette gearbeitet. 


Die Schalkette besteht aus Regia Extra Twist Merino in schwarz, sowie einem Rest Alpacka in hellgrau und dazwischen liegt das schmale Reflexband. Im Schuss habe ich schwarzes Sockengarn von Opal verwebt.


Als ich den Schal vom Rahmen nahm, waren die Streifen sehr wellig. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, das starre Reflexband nicht mit der Wollkette zusammen aufzuwickeln, sondern es mit Gewichten versehen hängen zu lassen, um die Spannung besser anpassen zu können.  Vorm Fransenknoten habe ich daher versucht, die Bändchen noch etwas strammer zu ziehen.


Dann ging es erst mal ab ins warme Entspannungsbad.


Als der Schal ins Spülwasser kam, fiel das Licht gerade so, dass der Reflexeffekt ganz gut zu sehen war.


Nach dem Trocknen habe ich den Schal vorsichtig mit einem feuchten Tuch gebügelt. 
Das mache ich grundsätzlich mit meinen Webstücken, in diesem Fall war ich mir aber nicht sicher, wie das reflektierende Material darauf reagieren würde.


Aber alles ging gut und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden. 


Nun peppt der Schal meinen uralten Lieblingsanorak ein bisschen auf.


An der Garderobe im relativ dunklen Flur, kann man noch einmal den Effekt erahnen, der sich fotografisch aber leider nicht so gut darstellen lässt.




Freitag, 14. Dezember 2018

Transparens


Der Schal mit dem Namen Transparens, für den ich mir während der Webtage in Glimåkra das von Magiske Garner angebotenen Materialkit gekauft hatte, ist inzwischen fertiggeworden.


Aufgezogen hatte ich die Kette auf meinen 60 cm breiten Lasse Maja Webstuhl.


Der Schal ist zwar in einfacher Leinwandbindung gewebt, wegen der verhältnismäßig hohen Kettdichte der Wollstreifen, wurde aber das Einziehen in vier Schäfte in der Anleitung empfohlen.


Die Streifen aus Seidengarn sind weniger dicht eingezogen und haben dadurch die leicht transparente Wirkung, der der Schal seinen Namen verdankt.


Milano heißt die türkisfarbene, extrafeine Merinowolle, Nm 30/2  und Jasper, die Tussahseide der Stärke Nm 15. Beide Garne haben also eine Lauflänge von 15.000 m/kg.


Für den Schuss wird das Seidengarn verwendet.
 

Ich hatte mir auf der Webmesse für meinen Materialsatz eigene Farben aussuchen können und bin mit der Zusammenstellung sehr zufrieden.


Die Breite des Schals habe ich etwas verringert und ich komme nach dem Waschen auf 
28 cm bei einer Länge von 184 cm inklusive Fransen. Durch das feine Material wiegt der ganze Schal nur 72 g und hat einen wunderschönen  Fall.


Wenn man gegen das Licht schaut, erkennt man gut die Transparenz der rein seidenen Streifen.