Sonntag, 21. Oktober 2018

Farbverflechtung - Kastkäppar - Log Cabin

Kastkäppar oder kuntväv sagen die Schweden, Log Cabin die Amerikaner. 
Gibt es eigentlich einen deutschen Ausdruck für dieses Muster?  Der Begriff Farbverflechtung umfasst ja eine recht große Gruppe optisch völlig verschiedener Muster.


Schon Log Cabin gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Grundsätzlich ist der regelmäßige Wechsel zwischen farblich kontrastierenden Garnen in Kette und Schuss. Arbeitet man zweischäftig, kann man zwei Blöcke dadurch erzeugen, dass dieser Rhythmus geändert wird, indem man eines der Garne doppelt einsetzt und so die Farbfolge verändert. Welche Wirkung man damit erzielt hängt u.a. davon ab, ob man das hellere oder das dunklere Garn doppelt einzieht, aber auch ob dazwischen eine gerade oder ungerade Zahl Kettfäden liegt.
Ich habe eine ungerade Zahl gewählt und den dunklen Faden in Kette und Schuss gedoppelt. Dadurch entsteht ein Muster, das einen deutlichen  Flechtcharakter hat.


Gewebt habe ich diesen Schal wieder auf dem kleinen Eitorfer mit einem 40/10 Kamm.
Das anthrazitfarbene Garn ist Comfort Sockenwolle, das helle Grau ist Marks & Kattens Recycled Yarn aus 100 % wiedergewonnener Wolle, Lauflänge 230 m pro 50 g.


Beim Aufspannen der Kette wollte ich mir etwas Arbeit sparen und so habe ich nacheinander einen Doppelfaden hell und einen dunkel eingezogen, an den Blockgrenzen sogar vier dunkle. Ich dachte, die Überkreuzungen beim Einziehen in die Löcher stellten kein Problem dar...


So war es aber dann leider nicht, der kleine Rahmen hat hinter dem Kamm nicht genug Platz, um die entstehenden Fadenüberkreuzungen auszugleichen.


So kam es immer wieder vor, dass sich einzelne Fäden verhakelten und sich im Fach falsch einordneten und offenbar habe ich es nicht jedes Mal gemerkt.


Ich hatte jedenfalls einige Fehler im Gewebe, die ich schließlich ausstopfen musste.


Schließlich konnten aber die Fransen gedreht, der Schal gewaschen und nach dem Trocknen mit einem feuchten Tuch gebügelt werden.


Wir hatten bisher wunderschönes, für Schweden ungewöhnlich warmes Wetter in diesem Oktober und ich konnte beim Weben des Schals die meiste Zeit draußen sitzen :-)


Das wird beim nächsten Schal nicht mehr möglich sein, denn jetzt ist Kälte angesagt.


Auf dem gleichen Webrahmen sitzt jetzt eine Kette aus schwarzer Sockenwolle, unterbrochen durch jeweils zwei doppelt eingezogene farbige Restgarne. Geschossen wird mit der schwarzen Sockenwolle.


Damit aber keiner denkt, dass ich nun nur noch Schals auf Webrahmen webe, schnell noch ein Bild von meinem aktuellen Projekt in der vävstuga.
Hier spiele ich ein bisschen mit Farben und Mustern auf einer Daldrällkette.