Kastkäppar oder kuntväv sagen die Schweden, Log Cabin die Amerikaner.
Gibt es eigentlich einen deutschen Ausdruck für dieses Muster? Der Begriff Farbverflechtung umfasst ja eine recht große Gruppe optisch völlig verschiedener Muster.
Schon Log Cabin gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Grundsätzlich ist der regelmäßige Wechsel zwischen farblich kontrastierenden Garnen in Kette und Schuss. Arbeitet man zweischäftig, kann man zwei Blöcke dadurch erzeugen, dass dieser Rhythmus geändert wird, indem man eines der Garne doppelt einsetzt und so die Farbfolge verändert. Welche Wirkung man damit erzielt hängt u.a. davon ab, ob man das hellere oder das dunklere Garn doppelt einzieht, aber auch ob dazwischen eine gerade oder ungerade Zahl Kettfäden liegt.
Ich habe eine ungerade Zahl gewählt und den dunklen Faden in Kette und Schuss gedoppelt. Dadurch entsteht ein Muster, das einen deutlichen Flechtcharakter hat.
Gewebt habe ich diesen Schal wieder auf dem kleinen Eitorfer mit einem 40/10 Kamm.
Das anthrazitfarbene Garn ist Comfort Sockenwolle, das helle Grau ist Marks & Kattens Recycled Yarn aus 100 % wiedergewonnener Wolle, Lauflänge 230 m pro 50 g.
Beim Aufspannen der Kette wollte ich mir etwas Arbeit sparen und so habe ich nacheinander einen Doppelfaden hell und einen dunkel eingezogen, an den Blockgrenzen sogar vier dunkle. Ich dachte, die Überkreuzungen beim Einziehen in die Löcher stellten kein Problem dar...
So war es aber dann leider nicht, der kleine Rahmen hat hinter dem Kamm nicht genug Platz, um die entstehenden Fadenüberkreuzungen auszugleichen.
So kam es immer wieder vor, dass sich einzelne Fäden verhakelten und sich im Fach falsch einordneten und offenbar habe ich es nicht jedes Mal gemerkt.
Ich hatte jedenfalls einige Fehler im Gewebe, die ich schließlich ausstopfen musste.
Schließlich konnten aber die Fransen gedreht, der Schal gewaschen und nach dem Trocknen mit einem feuchten Tuch gebügelt werden.
Wir hatten bisher wunderschönes, für Schweden ungewöhnlich warmes Wetter in diesem Oktober und ich konnte beim Weben des Schals die meiste Zeit draußen sitzen :-)
Das wird beim nächsten Schal nicht mehr möglich sein, denn jetzt ist Kälte angesagt.
Auf dem gleichen Webrahmen sitzt jetzt eine Kette aus schwarzer Sockenwolle, unterbrochen durch jeweils zwei doppelt eingezogene farbige Restgarne. Geschossen wird mit der schwarzen Sockenwolle.
Damit aber keiner denkt, dass ich nun nur noch Schals auf Webrahmen webe, schnell noch ein Bild von meinem aktuellen Projekt in der vävstuga.
Hier spiele ich ein bisschen mit Farben und Mustern auf einer Daldrällkette.
ich habe das Muster inzwischen schon zweimal gewebt. Beim ersten Mal sehr umständlich aufgezogen, beim zweiten hatte ich mir eine Routine zurecht gelegt, die sogar funktioniert hat. Muss ich nochmal drüber nachdenken. Ich will ja nochmal Küchenhandtücher aus aufgeribbelten Baumwollpullovern weben, spätesten dann fällt es mir wieder ein ;)
AntwortenLöschenWie das Muster auf deutsch anders heißt, kann ich aber auch nicht sagen. Es ist in einem meiner ältesten Handarbeitshefte drin. Müsste ich nachschlagen, ob es dazu einen Namen gibt, aber wahrscheinlich nicht.
Deine Schals sind mal wieder eine Augenweide! ♥
In der Webgruppe ist dafür grade der Name Schattengewebe gefallen... vielleicht hilft Dir das?
AntwortenLöschenUnd mir ist eingefallen, wie ich es auf den Webstuhl gebracht habe ;) Nämlich auf dem kleinen Schweden. Der hat ja ein Reed und dort habe ich wie Du auf dem Webrahmen einen Doppelfaden durch den ersten Schlitz gezogen, dann einen durch den nächsten. Dann 2 Schlitze leer gelassen (dort kommen die zweiten nach dem Aufschneiden rein, wenn ich sie durch die Litzen steche) und zum Schluss der Gruppe habe ich nach der Anfangsfarbe nur 1 Schlitz freigelassen. Hier ist der 2. Faden der Anfang für den nächsten Block und ich nehme jetzt die 1x 2. Farbe,1x die erste Farbe in die beiden nächsten Schlitze und lasse dann wieder zwei leer. Der Block endet "bündig". So wiederhole ich die Blöcke 1&2. Das funktioniert allerdings nur bei Fadenblöcken mit einem vielfachem von 4+1.
Beim Webrahmen mit Kamm müsste man wahrscheinlich erst durch den Schlitz und den nächsten durch das Loch ziehen. Aber funktionieren sollte es auch :D
Dein bunter Schal mit schwarz hat mich schon wieder voll angefixt. Ich habe mal wieder Unmengen Sockenwole gekauft, unter anderem ein schönes helles grau, dass ich mit einem melierten rot-braun-Ton so ausprobieren will. Ich bin etwas hibbelig, das auszuprobieren...
Danke für deine Tipps. Beim Gatterwebrahmen zieht man der Einfachheit halber gerne einen Doppelfaden nur durch den Schlitz und später, nach dem Aufschneiden der Schlingen jeweils 1 der Schlitzfäden durch die Löcher. Dadurch, dass ich eine ungerade Zahl der einen Farbe hatte, war es halt etwas kompliziert und nicht richtig durchdacht von mir.
LöschenDer Begriff Schattengewebe oder shadow weave bezieht sich leider auch wieder auf die ganze Gruppe dieser Art Muster.
LGs Marlies
das mit dem Schattengewebe dachte ich mir schon fast.
LöschenUnd ich habe gesehen, Dein Log Cabin ging über 11 Fäden pro Block. 9 oder 13 wäre für dieses Aufziehen ideal 😉 Manchmal muss man halt doch die Kirche ums Dorf tragen 😂