Samstag, 31. Dezember 2011

Prosit Neujahr !





 Silvester

Dass bald das neue Jahr beginnt,
spür ich nicht im geringsten.
Ich merke nur: Die Zeit verrinnt
genauso wie zu Pfingsten,

Genau wie jährlich tausendmal.
Doch Volk will Griff und Daten.
Ich höre Rührung, Suff, Skandal,
Ich speise Hasenbraten

Mit Cumberland, und vis-à-vis
Sitzt von den Krankenschwestern
Die sinnlichste. Ich kenne sie
Gut, wenn auch erst seit gestern.

Champagner drängt, lügt und spricht wahr.
Prosit, barmherzige Schwester!
Auf! In mein Bett! Und prost Neujahr!
Rasch! Prosit! Prost Silvester!

Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.

Joachim Ringelnatz
1883-1934




Mittwoch, 28. Dezember 2011

Inggun ist fertig.

Drei Tage lang hat mich mein linker Daumen mit Schmerzen gepeinigt, obwohl ich ihm eigentlich gar nichts getan habe.
Stricken war jedenfalls unmöglich aber ein bißchen was Wolliges wollte ich unbedingt in der Hand haben, also habe ich mich endlich aufgerafft, Inggun zusammenzunähen. So hat manches Schlechte auch was Gutes.

Während des Strickens fühlten sich die Teile sehr dicht, beinahe  brettartig an, so dass ich sie vor dem Blocken vorsichtig gewaschen habe. Das Ergebnis hat mich dann aber auch nicht gerade begeistert, Im nasssen Zustand leierten die eben noch festen, dichten Strickstücke labberig aus, es war extrem schwierig, sie zum Trocknen wieder in Form zu schieben.
Die Weste hat jetzt zwar einen schönen Fall aber ich bin sehr gespannt, wie sie sich beim Tragen verhalten wird.

Möglicherweise werde ich auch den Kragen hinten noch einmal auftrennen, ich hatte versucht die beiden Enden mit Maschenstich zusammenzufügen, irgendwie sieht mir das aber zu löchrig aus.


 
Vor einiger Zeit hatte ich mir bei einem Mittelalterversand ein paar Fibeln bestellt. als Schließe an einem Strickstück sind sie eigentlich etwas zu schwer, für diesen Fototermin kamen sie mir aber gerade recht.


Die glatte Fibel ist aus einem brozeähnlichen Material, die  Blattfibel ist aus unbehandeltem Eisen und entsprechend rauh, ich habe sie sehr vorsichtig in die vorhandenen Maschenlakunen gesteckt, der Dorn wollte auch nicht richtig auf dem tordierten Ring gleiten.


Mein Daumen hat glücklicherweise aufgegeben mich zu ärgern, daher konnte ich der Zuckerjacke heute ein weiteres Knopfloch verpassen.

Freitag, 23. Dezember 2011

Strickkorb

Heute habe ich meinem Strickkorb endlich ein funktionelles Innenleben verschafft.

Der Spånkorg, den ich letztes Jahr in Schweden auf  Virserums marknad gekauft habe war zwar sehr praktisch, gerade auch für größere Strickstücke, das Garn verhakelte sich aber gern innen am rauhen Holz. durch den Stoff, den ich am oberen Rand mit Klettband befestigt habe,  ist das jetzt nicht mehr möglich.



Außerdem habe ich nun die Möglichkeit, alles was beim Stricken manchmal nötig wird in Taschen unterzubringen: Maßband, Bleistift, Schere, Häkelnadel, Zopfnadel und die zu starke Lesebrille, die ich gern wie eine Lupe nutze, wenn mal eine Masche gefallen ist und die Helligkeit zu wünschen übrig läßt.
Im Übrigen zeigen die Bilder, dass die Zuckerjacke wächst, ich habe schon sieben Knopflöcher gestrickt und gerade das  zweite 150 g - Knäuel angebrochen.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Alte Schätzchen

Jetzt sieht es draußen langsam winterlich aus, durchgehend weiß ist es hier noch nicht aber für ein Schneefoto mit meinen norwegergemusterten Fäustlingen hat es gereicht.



Vor kurzem habe ich zufällig den Zeitungsausschnitt mit der Vorlage wiedergefunden, daher kann ich die Handschuhe nun genau datieren. Das Muster  war 1981 in der schwedischen Zeitschrift Vi  abgedruckt, sie sind also nun 30 Jahre alt. Ich habe sie kurz nach dem Lusekofta gestrickt, den ich im Februar gezeigt habe.,sie sind nämlich aus dem Restgarn gearbeitet, einem  dünnen, weichen Wollgarn, marineblau und sehr helles grau.


Diese  Fingerhandschuhe sind mindestens 10 Jahre jünger, zeugen aber dennoch von der Unverwüstlichkeit so mancher Strickwaren.

Montag, 19. Dezember 2011

Wir geben nicht auf.

"Vi börjar om igen. Vi ger oss inte"  Lars Gustafsson




Die neue Zungenöffnerbürste hatte ich installiert aber noch  immer  zeigte meine Netzreihe  Lücken am Hauptbett.
Nachdem mir einige Mitstrickerinnen des  Forums Stricknetz
gute Tipps gegeben hatten, habe ich dann mindestens einen halben Tag an der Maschine rumgebastelt und dabei eine Menge zur Feinjustierung sowie der Betten als auch der  Nadeln zueinander gelernt.
Eine recht gute  Anleitung mit Bildern gibt es dazu übrigens auf einer englischen Ebay-Seite:

Um sicher zu gehen, dass nun alles klappt habe ich dann auch noch die Nadelsperrschiene des Hauptbettes neu aufgepolstert, obwohl sie eigentlich noch kaum beansprucht worden war, seit ich sie nach dem Kauf der KH 890 im März erneuert hatte.

Genützt hat das dann leider alles nichts, die Netzreihe wurde sogar noch lückenhafter abgestrickt!
Aber - wie Lars Gustafsson es in seinen Romanen formuliert: "Wir fangen noch einmal an. Wir geben nicht auf." wollte ich mich nicht geschlagen geben.
Ich habe mir noch mal den Abstreifer ganz genau angesehen und dabei bemerkt, dass eins der kleinen Bürstchen völlig von einem Metallteil verdeckt war, das ganze Kunststoffteil saß schief im Verbindungsbügel und diese  kleine Bürste konnte dadurch  gar nicht tätig werden. 

 Das Bild hier zeigt  das alte, ausbebaute Teil.

Wahrscheinlich kam die Fehlstellung dadurch zustande, dass das Metallteil, an das die Zungenöffnerbürste angeschraubt werden muss leicht verzogen ist. Mit einem kleinen Stückchen Streichholz, dass mein Mann dann unter das zu niedrig liegende Ende geklemmt hat, konnte ich dann überprüfen, dass der Fehler gefunden war und ich konnte meine erste schöne 1x1-Rippenprobe abstricken.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Wir fangen noch mal an.

"Wir fangen nochmal an. Wir geben nicht auf."  Lars Gustafsson



Dies wird die Zuckerjacke aus Marianne Isagers  Buch "Stricken à la carte"

Meine Maschenprobe hatte 278 Maschen für den Anschlag ergeben und erst nachdem ich das Strickstück von der vorhandenen 70 cm langen Nadel auf die neue 120 cm lange Nadel umgehängt hatte, wurde klar, dass die Jacke viel zu weit werden würde. Da Rücken und Seitenteile in einem Stück gestrickt werden, blieb mir also nichts anderes übrig, als alles  aufzuribbeln und noch mal von vorne anzufangen.

Jetzt bin ich wieder soweit wie Anfang der Woche, von nun an gehts (hoffentlich) bergauf.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Strickmaschinen-News

Vor ein paar Tagen habe ich zu meiner im Frühjahr gekauften Brother KH 890 die Doppelbettergänzung KR 850 ersteigert. 
Die ersten Versuche Rippen zu stricken waren leider nicht erfolgreich, immer wieder wurden auf dem Hauptbett ein oder zwei Maschen nicht mitgestrickt. als alle Feinjustierung nichts half, ergab eine genauere Untersuchung des Abstreifers, dass die Zungenöffnerbürstchen stellenweise völlig abgefressen aussahen.


Jetzt habe ich erst einmal Ersatz bestellt und ich hoffe, dass das Problem dadurch behoben werden kann.

Bisher habe ich mit der Maschine noch kein einziges fertiges Teil erstellt, nur Garnstärken ausprobiert und die vorhandenen Lochkarten durchgestrickt .

Im April hatte ich dann das Muster der Inka Jacke von Marianne Isager für den 24-Maschen Rapport meiner Maschine umgearbeitet und auch hier darüber berichtet, ans Stricken habe ich mich bisher aber noch nicht gewagt.

Dennoch bin ich schon wieder mit einer Jackenplanung beschäftigt, diesmal ist es die Jacke, zu deren Blättermuster sich Solveigh Hisdal von einer Haube aus Hallingdal inspirieren ließ.
Zu finden ist die Beschreibung in ihrem Buch Poetry in Stitches, S. 94 ff.


Der Musterrapport im Buch umfaßt nur 19 Maschen und da ich zudem auch wieder mit anderem Garn als angegeben arbeiten will, ergab sich eine Menge Umrechenarbeit.


Meine ersten Proben zeigen, dass die Lochkarte noch verändert werden muss, aber ich denke, die Sache kann klappen - ja, wenn ich mich dann auch wirklich mal ans Abstricken traue.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Staghorn & Inggun

Fertiggestrickt und sogar geblockt waren die Teile schon seit Tagen nur noch nicht zusammengenäht - aber jetzt habe ich mich endlich dazu aufgerafft.



Der Faden am Halsausschnitt ist allerdings noch nicht vernäht, ich bin noch unschlüssig, ob ich da nicht noch eine Änderung vornehme und eine größere Anzahl Maschen aufnehme als bei Lisa Lloyd angegeben, damit sich das Bündchen etwas besser zusammenzieht.

Auch die Inggun-Weste steht kurz vor der Vollendung, mittlerweile bin ich sogar weiter als auf den Bildern.

Das Rückenteil ist schon abgekettet und den beiden Vorderteilen fehlen nur noch
die Kragenverlängerungen im Nacken, die hatte ich mir aufgespart, um sie möglichst paßgenau stricken zu können.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Sticka - Sveriges Stickförening


Seit ein paar Tagen bin ich Mitglied bei Sticka, Schwedens Strickvereinigung.







Sticka wurde im März 2004 gegründet mit dem Anliegen  das Stricken zu fördern,  alte Stricktechniken und Stricktraditionen zu bewahren und Kontakte zu anderen Strickinteressierten zu knüpfen.
Vier mal jährlich erscheint online ein Mitgliedsblatt  - Medlemsbladet -, mit Berichten von Stricktreffs, Buchrezensionen, Anleitungen usw.
Es gibt Einladungen zu Kursen, es werden Reisen organisiert und man bekommt als Mitglied Rabatt in Handarbeitsläden.

Für mich ist die Zeitschrift eigentlich das Wichtigste und es war hochinteressant im Archiv zu stöbern
Alle anderen Vorteile kann ich ja bestenfalls im Sommerhalbjahr nutzen, wenn ich in Schweden wohne, und das ist leider die Zeit in der ich am wenigsten dazu komme zu stricken.

Übrigens hat Emy-Ann Ländin, die Vorsitzende von Sticka, vier der fünf Socken gestrickt, die auf der schwedischen Briefmarke des letzten Posts zu sehen sind,