Mittwoch, 31. Januar 2018

Resteverwertung

Kleine Gatterwebrahmen sind wirklich wunderbare Werkzeuge für das Weben von Schals.


Meine Ketten sind meistens nur 2,50 m lang, das reicht gut für einen Schal, denn Kettabfall gibt es fast keinen, weil Anfangs- und Endfäden als Fransen genutzt werden. Das sind also ideale Voraussetzungen, um die vielen anfallenden Reste z.B. vom Sockenstricken zu verwerten.


Eingezogen habe ich in einen 40/10er Kamm und an manchen Stellen den Faden doppelt genommen, um etwas Struktur zu erzeugen.


Im Schuss verwende ich dunkelblaue 4-fädige Sockenwolle.


Gerade erst sind wieder drei Paar Socken ferig geworden.


Der Nachschub für die nächste Schalkette ist also schon gesichert.



Mittwoch, 24. Januar 2018

Total versponnen

Seit Anfang Januar bin ich im Spinnmodus.


Obwohl ich in Schweden drei Spinnräder stehen habe und in Deutschland zwei Stück und obwohl ich mit allen Fünfen, den drei, ca. 100 Jahre alten schwedischen Rädern, dem Louet S 10 von 1980 und einem Nachbau aus der gleichen Zeit, sehr zufrieden bin und ich sowohl dick als auch dünn spinnen kann - ich wollte unbedingt noch die Victoria, das kleine Louet Reisepinnrad S 95 haben, das ich im Dezember in Göttingen bei Filzrausch gesehen hatte.


Also ging es direkt Anfang des neuen Jahres wieder nach Göttingen, wo ich mir nach vorheriger telefonischer Bestellung auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten mein neues Spinnrad abholen konnte.


Dazu bekam ich sogar noch  "Anspinnwolle"  in einer schönen Grüntonmischung geschenkt.


Diese Bergschafwolle habe ich dann auch gleich als Erstes versponnen und gezwirnt, und ich war erstaunt, wie angenehm sie sich nach dem Waschen anfühlte.


Vor einigen Jahren hatte ich mir aus Dänemark Wolle vom Tiroler Bergschaf im Vlies mitgebracht, die ich als wesentlich rauer in Erinnerung hatte.


Damals hatte ich nur einen Teil versponnen und dann die Lust daran verloren. Jetzt wollte ich es noch mal versuchen und die Reste verarbeiten. Ich hatte seinerzeit gleich drei Farben gekauft, die ich jetzt in etwa gleiche Portionen eingeteilt und hintereinander verarbeitet habe.


Es waren insgesamt noch knapp 100 g Wolle und da ich alles auf dieser einen Spule hatte und ich die Farben auch möglichst rein erhalten wollte, habe ich sie "navajo-verzwirnt".


Das war gar nicht so einfach, weil der recht raue Faden nicht gern durch die Schlinge gleiten wollte, die beim Navajozwirnen gebildet wird. Und auch nach dem Entspannungsbad fühlte sich das Garn nicht so gut an, wie die Bergschafwolle von Filzrausch.


Wenn es aber ganz kuschelweich sein soll, sind andere Qualitäten natürlich die bessere Wahl. Momentan verspinne ich feine Merinowolle, die ich vor zwei Jahren bei Ullgården in Dänemark gekauft habe.


Mal sehen, wie lange meine Spinnwut anhält. Im Augenblick bin ich so versponnen, 
dass ich sogar Mitglied in der Handspinngilde geworden bin. 

Was ein neues Spinnrad nicht alles bewirken kann.