Auf den ersten Blick ähnelt der kleine klappbare Webstuhl dem Göta-Webstuhl von Inga Askling oder dem baugleichen Anne von Glimåkra. Auch er hat eine Webbreite von 60 cm, doch es gibt ein paar auffallende Unterschiede.
1. Die verbindenden Querstreben meines neuen Webstuhls sind aus Metall und nicht aus Holz.
2. Der Webstuhl kann zwar auch an einem Tisch o.ä. befestigt werden, wurde aber zusätzlich mit einem anschraubbaren Beinpaar geliefert, so dass er frei stehen kann.
3. Der Webstuhl kann mit 6 Tritten versehen werden.
4. Die Sperrklinkenräder sind nicht aus Holz sondern aus massivem Metall.
4. Der Webstuhl hat jeweils doppelte Rollen an der Schaftaufhängestange.
An dieser Stange findet sich auch ein Aufkleber, der den Hersteller benennt: Fredriksfors Snickerifabrik.
Erfreulicherweise war sogar noch ein Faltblatt dabei, ich weiß also, dass der Webstuhl Lasse Maja heißt, auf der Rückseite dieses Zettels findet sich die Aufbauanleitung.
Dem Foto nach würde ich vermuten, dass Lasse Maja in den 70ern hergestellt wurde. Da verwundert es, dass der Webstuhl mit Doppelrollen ausgerüstet wurde, einem Detail, das eher an sehr alten Webstühlen zu finden war.
In Gertrud Grenander Nybergs Buch, Så vävde de, von 1976, in dem u.a. traditionelle skandinavische Webgerätschaften beschrieben werden, gibt es auf S. 118 die Zeichnung einer Doppelrolle.
Früher wurde diese Aufhängung hauptsächlich benutzt, wenn man Leinenbindung weben wollte, aber eine sehr dichte Kette lieber auf vier Schäfte verteilte. Tatsächlich war es aber auch möglich, mit diesen Rollen gleichseitigen Köper zu weben, wie der untere Teil der Zeichnung zeigt. Grenander Nyberg schreibt, dass die alten Webstühle oft sehr niedrig konstruiert waren und dass diese Art der Schaftaufhängung wohl den Vorteil hatte, Platz zu sparen. Das könnte natürlich auch für den Lasse Maja Webstuhl zutreffen, Göta und Anne von Glimåkra zeigen aber, dass der Platz für die normale Schaftaufbindung durchaus reicht.
Auch dieser kleine Klapp-Webstuhl hatte keine Querlatten. Da wir schon dem Göta-Webstuhl Latten verpasst hatten und ich finde, dass man seitdem wesentlich besser damit weben kann, wurde auch Lasse Maja sofort damit versehen.
In dem Buch gibt es eine ganze Reihe von Geweben, die mir gut gefällt und von denen ich noch einige weben möchte.
Da hast Du wieder ein hübsches Schätzchen gefunden! Auch wenn ich platzbedingt nicht alles ausprobieren kann, freue ich mich immer, wenn ich bei Dir was "technisches" finde. Das mit den Rollen ist interessant. Und die Gehirnhälfte, die für das Basteln zuständig ist, rattert schon wieder los, um zu überlegen: kann man das einbauen? macht es Sinn? was kann es mir bringen?
AntwortenLöschenIch wünsche Dir und Deiner Familie ein gesundes neues Jahr, viele kreative Ideen und dass Du sie alle umsetzen und uns daran teilhaben lassen kannst.
LG Cara
So ein neuer-alter Webstuhl ist immer ein Schatz! Wenn ich mir nochmal einen Webstuhl kaufe, dann bestimmt auch einen klappbaren. Danke für den Buchtipp, ich hab da so eine Schwäche für Webbücher ... Der Tischläufer ist sehr schön, ich könnte mir das Gewebe auch gut als Sets vorstellen. Freu mich schon auf dein Ergebnis und wünsche dir ebenfalls ein gutes neues Jahr! Sigrid
AntwortenLöschenSehr schoen Ich bin gespannt auf das Ergebnis.Ich habe 3 Wochen zurueck einen Glimakra Webstuhl gekauft und bin sehr gluecklich damit. Er hat 4 Schachten und eine Webbreite von 1 meter.
AntwortenLöschenNun muss ich die erste Kette machen dann kann ich los legen mit dem Weben.
Sei ganz herzlich Gegruesst von mir Conny