Vorerst bleibe ich bei den dänischen Designerinnen, mein nächstes Projekt ist die jacquardgestrickte Inka Jacke aus dem Buch Inca Knits von Marianne Isager.
Generell bin nicht so begeistert davon, alles in Runden zu stricken, um dann an den entsprechenden Stellen die eingearbeiteten steeks aufzuschneiden, wie es bei Fair Isle Strickereien üblich ist und auch im Isager-Buch als Methode der Wahl beschrieben wird. Es geht nicht darum, dass ich mich nicht traue das Gestrickte aufzuschneiden, ich habe das früher schon gemacht und es war völlig problemlos, aber ich gebe die Möglichkeit beim Stricken voll konfektionieren zu können nicht gerne auf, weil die Kleidungsstücke dadurch innen besser aussehen und keine Ausschnitte und Kanten haben, die durch die notwendigen Nahtversäuberungen doch weniger elastisch ausfallen.
Es ist klar, dass die Methode von Vorteil ist, wenn man Farbmuster mit der Hand strickt, da die Arbeit auf diese Art viel gleichmäßiger ausfällt.
Meine Jacke aber soll auf der Strickmaschine entstehen, da gibt es das Problem mit Ungleichmäßigkeiten weniger, allerdings werden einige andere Anpassungen nötig.
Zunächst ist da der Mustrerrapport, bei Isager beträgt er 32 Maschen und 20 Reihen, meine Lochkarten-Strickmaschine hat aber nur einen 24er Rapport. Bei genauerer Analyse ist mir aufgefallen, dass es sich bei dem Muster nur um 3 Einzelblöcke aus je 8 Maschen handelt, die gespiegelt wiederkehren, pro Rapport taucht einer dieser Blöcke im Original immer doppelt auf.
Ich habe meine Lochkarten jetzt so vorbereitet, dass in der Breite jeweils die drei unterschiedlichen Blöcke, also insgesamt 24 Maschen sich abwechseln und in der Höhe den Rapport auf 40 Reihen erweitert, so dass ich da alle möglichen Spiegelungen vornehmen konnte.
Ich will die Jacke etwas länger arbeiten und dabei das Verhältnis der Anteile der drei Grundtöne leicht abändern, damit hoffentlich das Erscheinungsbild wieder stimmig wirkt.
Meine letzte geplante Änderung betrifft das Garn, ich verstricke sehr gern die etwas rauhen skandinavischen Garne, bin aber empfindlich gegen das leichte Kratzen. Gerade beim Stricken auf der Maschine habe ich gute Erfahrungen mit Sockenwolle gemacht, die in den geforderten Naturtönen auch leicht zu bekommen ist. Die ersten sechs Farbmuster zeigen 4-fädiges Regia-Sockengarn, der Orangeton ist Opal Pullover- und Sockenwolle, alles jeweils in 100g Knäueln im Verkauf zu haben.
Bisher habe ich zwei Musterproben gestrickt, die erste mit einem etwas helleren Blau als Schmuckfarbe, hier zeigten sich auch noch Fehler der Lochkarte.
Der dunklere Blauton gefällt mir besser, ich werde die Jacke wohl damit stricken, das Bündchen ist noch in dem helleren Blau mit einem leuchtenderen Orangeton gestrickt, das werde ich auch noch zugunsten der gedämpfteren Farbtöne ändern.
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