Weben
Im vorigen Post habe ich gezeigt, wie die Fäden auf den Inkle Loom aufgezogen werden.
Jetzt will ich den weiteren Ablauf beschreiben.
Bandweben ist eine prima Resteverwertung, meine Kette und mein Schuss sind aus Nialin, Nel 22/2. Das Garn besteht aus 60 % Baumwolle und 40 % Leinen und hat eine Lauflänge von ca. 6.600 m / kg . Es wird gern für das Weben von Handtüchern, Tischläufern und Sets benutzt.
Für mein erstes Band habe ich 45 Fäden aufgespannt, die Tabelle zeigt die Reihenfolge des Einzugs.
Das Weben auf dem Inkle Loom ist denkbar einfach. Die Kette besteht aus zwei Teilen, die Hälfte der Kettfäden wurde beim Schären über das obere Rundholz geführt und mit einer Halblitze versehen, die andere Hälfte wurde unterhalb des oberen Rundholzes gespannt, blieb ohne Litze und dadurch frei beweglich. Wird dieser untere Teil der Kette auf und ab bewegt, entstehen die Fächer in die das Schussgarn eingelegt werden kann.
Das erste Bild zeigt die neutrale Kettfadenstellung.
Wenn ich die Gesamtheit der unteren Kettfäden aus der Neutralstellung mit der Hand tiefer nach unten drücke, öffnet sich ein Unterfach.
Drücke ich die gleichen Fäden dagegen nach oben, bildet sich das Oberfach.
.
Das heißt, das Muster wird durch die Kettfäden gebildet. Beim Fachwechsel "kleben" die eng aneinanderliegenden Fäden gern zusammen, daher sollte vorm Einlegen des Schusses die Kette mit dem Schiffchen geklärt werden.
Ich habe ich ein spezielles Bandwebschiffchen benutzt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Längskanten unterschiedlich gearbeitet sind.
Die eine Kante ist einfach einfach glattgeschmirgelt,
während die andere auf der ganzen Länge eine scharfe Kante hat. Mit dieser Seite wird der Schussfadens angeschlagen.
Mit der rechten Hand (wenn ich nicht gerade gleichzeitig fotografiere) drücke ich die untere Kette runter. Mit dem Schiffchen in der linken kläre ich erst das Fach und bringe dann das Schiffchen mit dem Schussfaden vollständig durchs Fach, dabei ziehe ich die Kettfäden möglichst gleichmäßig zusammen. Im offenen Fach drücke ich den Schuss gut an und achte darauf, dass die Kante möglichst gleichmäßig wird.
Jetzt drücke ich mit der rechten Hand die unteren Kettfäden hoch, schlage mit dem Schiffchen den eben eingelegten Schuss noch einmal fest und kläre damit auch das neue Fach, dann lege ich den Schussfaden ein, ziehe dabei wieder die Kettfäden zusammen und wiederhole diese beiden Schritte solange sich ein gutes Fach bilden lässt.
Wenn das Fach zu klein wird, löse ich die Schraube am Spannholz und verschiebe einfach vorsichtig die ganze Kette.
Die Litzen werden wieder etwas zurückgeschoben
und die Kette erneut gespannt.
Jetzt kann ich solange weben, bis sich kein Fach mehr bilden läßt. Die ungewebte Restkette wir in der Mitte aufgeschnitten und das Band vom Webgerät abgenommen.
Fertig!
Das erste Bändchen ist 1,30 m lang geworden.
Das erste Bändchen ist 1,30 m lang geworden.
Das gefällt mir sehr gut. Aber noch ein Hobby anfangen geht wohl leider nicht. LG Ate
AntwortenLöschenWarte mal ab, irgendwann erwischt es dich sicher auch ;-)
LöschenHallo Maliz, danke für deine guten Wünsche auf meinem Blog! Ich lese weiter bei dir mit und verfolge gespannt deine Webexperimente. Ganz herzliche Grüße, Petra
AntwortenLöschenDas freut mich sehr und ich hoffe, dass du bald wieder so fit bist, dass du dein Blog weiterführen kannst und wir alle wieder lesen können, was du gerade in Arbeit hast.
LöschenLG
maliz
Das ist ein GANZ tolle Anleitung fürs Bänder weben am Inkle Loom! So schön übersichtlich und gut illustriert. Danke!
AntwortenLöschenIch danke dir, sowas von einer Profiweberin zu hören ist schon ein besonderes Lob!
LöschenDas sieht ja ganz toll aus das wär auch was für den Urlaub vorm Zelt in Schweden.
AntwortenLöschenEinen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag
Liebe Grüße Nicole
Das geht bestimmt gut, das Teil ist relativ klein, lässt sich gut transportieren, die Kette kann dabei immer gespannt bleiben, man braucht nur wenig Material und das Weben ist ganz einfach und bequem.
LöschenAuch eine neue Kette ist ohne weitere Gerätschaften schnell aufgezogen.
Durchaus geeignet für den Urlaub und fürs Draußenweben.
LG
maliz
hej Marlies,
AntwortenLöschenda hast du ja ein schönes Band gewebt und deine tollen Fotos und Beschreibungen dazu sind einfach schön.
lg Heike
Hallo,
AntwortenLöschenich danke für die guten Beschreibungen und anschaulichen Fotos! Werde mir wohl auch ein solches Teil bauen.
Frage: Was mache ich denn, wenn ich ein längeres Bändchen haben will?
VG
Petra
liebe Marlies. Ich bin Dauergast auf Deinem Blog. Danke für alles. Sag mal, ist es wichtig, das beim Bandweben die Außenkettfäden beim Einzug gleich sind? Entweder beide unten oder beide oben?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Christine
Hallo Christine,
Löschenwie schön, dass Du mich regelmäßig "besuchst".
Bei Deiner Frage zu den Außenkettfäden muss ich passen, dazu habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Im Allgemeinen richtet man sich ja nach dem Muster, also wieviele Fäden breit soll z.B. ein Streifen sein. Wenn man beim Entwurf insgesamt auf eine ungerade Fadenanzahl kommt, sind die äußersten Kettfäden im gleichen Fach, also beide oben oder unten, bei geraden Fadenzahlen sind sie dagegen in verschiedenen Fächern. Ich denke, nur das gewünschte Muster spielt eine Rolle.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Weben und hoffe, dass Du bald Deinen Achtschäfter bekommst.
Liebe Grüße
Marlies
Danke für die tolle Erklärung. Nun meine Frage, hast Du vielleicht noch weitere Mustervorlagen? Ich finde nämlich keine für den Inkle loom
AntwortenLöschenDu musst nichts spezielles für den Inkle Loom suchen, guck einfach in Büchern über Bandweben nach oder suche danach im Netz. Du kannst natürlich auch deine eigenen Muster entwerfen, z.B. mit Hilfe des Mustergenerators auf dieser Seite: http://www.webekamm.de/mustermachen.php
LöschenLoch und Schlitz beim Webkamm entspricht beim Inkle Loom einfach Faden mit oder ohne Litzendurchzug.
Viel Spaß!
Solch einen Webrahmen wünsch ich mir , leider habe ich niemanden der ihn mir bauen kann und ich selber kann es auch nicht. Können sie mir einen bauen und was würde das kosten.
AntwortenLöschenWer gerne einen Inkle Loom hätte und ihn nicht selber bauen will, kann verschiedene Ausführungen im Handel kaufen. Hier ist zum Beispiel ein Link zum Ashford Inkle Loom, zum Preis von ca. 81,00 € http://www.flinkhand-shop.de/product_info.php?products_id=304
Löschen