Samstag, 22. Oktober 2022

Zweiter Versuch mit Caras Fächerkamm

 

Der von Cara gedruckte Fächerkamm  hat die Einteilung 40/10. Bei meinem ersten Versuch, den ich im vorhergegangenen Blogbeitrag dokumentiert habe, habe ich mit 4-fädiger Sockenwolle in Kette und Schuss gearbeitet. Vier Fäden pro Zentimeter ergeben mit diesem Material erfahrungsgemäß ein lockeres Gewebe, das sich gut für Schals eignet.

 
Bei meinem nächsten Webversuch habe ich nun Cottolin 22/2 in Kette und Schuss eingesetzt, dafür habe ich je einen Faden pro Litze, aber zwei Fäden ins Riet eingezogen. So kam ich auf eine Gewebedichte von 8 Fäden pro Zentimeter, das ergibt einen griffigen Stoff, der sich durchaus für einen Tischläufer eignet.
 

 
 
Ich habe mich für ein Streifenmuster entschieden und dabei Blockstreifen mit schmaleren Streifen kombiniert, um die Wirkung des Fächerkamms dabei studieren zu können.


 
 
Außerdem habe ich Winnie Poulsens Vorgehensweise ausprobiert. Winnie erzählte auf der Webmesse in Halmstad, dass sie meist nur zwei Stellungen des Fächerkamms nutzt. 
 
Hier sieht man an der Kammlade des Webstuhls die beiden Höheneinstellungen, mit denen sie gerade webte:
 
 
 
und dieses Bild zeigt das Ergebns.

 

Ich habe einfach durch Kürzen und Verlängern der Texsolv-Aufhängung meinen Fächerkamm jeweils in eine Hochlage und eine Tieflage gebracht.



 

Dieses einfache Verfahren hatte den Vorteil, dass das Weben nun wesentlich schneller ging als bei schrittweisen, kleinen Höhenveränderungen, der Effekt aber dennoch deutlich zu sehen ist.

 

 

Auch nach der Wäsche ist das Bogenmuster unverändert und durch das Bügeln verschwinden die tiefen Falten, die noch auf dem Webstuhl zu sehen sind. Eine leichte Buckeligkeit des Gewebes blieb aber erhalten. Ich werde den Läufer in Deutschland noch einmal durch meine Kaltmangel laufen lassen, möglicherweise kann ich ihn dadurch stärker glätten.

Ansonsten werde ich beim nächsten Fächerkammprojekt, genau wie Winnie,  einen Breithalter benutzen, auch wenn ich das immer ziemlich lästig finde.

 

Hier liegt der fertige Läufer auf einer Kommode, die sich für ein Foto anbot, weil sie mit lauter blauen Dingen bestückt ist, die farblich so gut dazu passen.


 

Aber eigentlich ist er für unseren Esstisch gedacht und ich denke, da macht er sich auch recht gut.

 

 
 


Der 3D gedruckte Fächerkamm hat auf jeden Fall wieder einen Test bestanden und ich freue mich schon auf das nächste Projekt damit.

Hier gibt es die Dateien zum Drucken der zweiten, verbesserten Version von Caras Fächerkamm

https://www.thingiverse.com/thing:5557308




 

 

1 Kommentar:

  1. hatte ich schon gesagt, dass der Läufer sehr gut aussieht?
    Am Anfang dachte ich noch: boah, 80/10, das wird dicht. Aber meinen eigenen Läufer mit Cottolin 22/2 in 60/10 in Köper musste ich stärken, damit er nicht als labbericher Schal auf dem Tisch liegt (und so recht stabil ist er damit trotzdem nicht). Die gestauchten Stellen dürften das noch unterstützen.
    Ich habe schon eine vage Idee im Kopf, um das am RHL auszuprobieren. Es müssen dafür mal wieder Löcher in den Rahmen gebohrt werden 😉 Irgendwann kann ich ihn als Schweizer Käse teuer verkaufen 😂 Aber ich habe auch schon eine Höhenverstellung geplant, mit der man (hoffentlich) ohne Texsolv Schnur kürzen oder verlängern einfach den Webblatthalter mit seinen Positionen nutzen kann. Ich lass den Gedanken mal noch ein bisschen reifen.

    AntwortenLöschen