Ich bin ein großer Fan kleiner Vintage-Webrahmen und ich habe mittlerweile eine ganze Reihe unterschiedlicher Modelle zu Hause. Mir gefällt die einfache, schlichte Form dieser Rahmen, ihr geringer Platzbedarf und vor allem ihre Transportabilität.
Der leichte Nachteil, dass das Einfädeln des Kettfadens durch das recht kleine Loch im Gatterkamm etwas umständlicher ist als bei modernen Rahmen, wird meiner Ansicht nach durch den sehr günstigen Preis auf dem Second Hand Markt voll kompensiert.
Mit einer feinen Häkelnadel ist die Einfädelei auch fast so schnell erledigt wie bei den modernen Rahmen, denn auch durch deren Langloch bekommt man keinen Faden, ohne ein Hilfsmittel zu benutzen.
1. Webrahmen mit Drehstab
Das Drehstabmodell wird gern als Schulwebrahmen bezeichnet und heute noch hergestellt. Ich finde allerdings, dass er nicht wirklich für Kinder geeignet ist, viel zu leicht hüpfen die Kettfäden aus den offenen Schlitzen der Walze, wenn mit zu dick bewickeltem Schiffchen und zu viel Ungeduld der Schussfaden eingelegt wird. Da ist die Frustration schon vorprogrammiert und wenn dann noch mit dem beigelgten Kamm der Schuss schön dicht zusammengeschoben wird, ist das Ergebnis bestenfalls ein immer schmaler werdender Puppenstubenteppich. Oft werden die Rahmen dann mit diesem nie vollendeten Erstlingswerk in die Auktion gegeben.
Mit mehr Geduld und dem passenden Garn macht es aber viel Spaß auf diesen kleinen Rahmen zu weben. Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass die Walze genug Einkerbungen vorweist. Das ist fast nur bei den alten Modellen der Fall, die meist aus gut abgelagertem Buchenholz hergestellt wurden, so dass die Sägeschnitte dicht gesetzt werden konnten und die Schlitze innen so glatt sind, dass sie den Faden nicht aufrauen.
2. Kircher -Webrahmen mit Gatterkamm
3. Eitorfer Webrahmen
Dieser Eitorfer Webrahmen hat auch einen Gatterkamm mit der Einteilung 40/10, der aber 30 cm breit ist und in einfachen Kammhaltern hängt. Ansonsten unterscheidet er sich nicht wesentlich von dem kleinen Kircher Webrahmen.
Viele stören sich bei diesen älteren Rahmen an den Zahnreihen auf den Bäumen, mir ging das früher auch so und bei meinem ersten Webrahmen habe ich diese Zähne sogar abgesägt und durch Anlängerschnüre ersetzt.
Mittlerweile sehe ich das ganz anders, gerade beim Direktaufziehen der Kette kann man die Fadenschlingen wunderbar über die Häkchen ziehen und so direkt die ganze Webbreite gleichmäßig füllen. Am Warenbaum knote ich später je 2+2 Fäden vor den Haken zusammen und kann so direkt anfangen zu weben, ohne erst Lücken ausgleichen zu müssen.
Liebe Marlies, du hast mich mit deinen früheren Einträgen sowieso schon infiziert . Vor einer Woche kam ein Eitofer zu mir 19.- € inklusive Versand...leider ohne Gatterkamm,.dieser wurde später klaglos nachgeliefert.
AntwortenLöschenIch bekomme große Lust gleich loszulegen, wenn ich deine schönen Ergebnisse sehe. Muss aber erst noch am Mustertuch weitermachen.
Obwohl, es ginge ja beides, oder ?
Liebe Grüße und danke für die vielen hilfreichen Tipps,
Angela
Eitorfer.... :)
AntwortenLöschenEs gibt so einige Kleinigkeiten an allen diesen Rahmen, die mich immer wieder stören. Allen gemein diese Flügelmuttern zum Spannen der Bäume. Aber als 3D-Druck-Füchse ist es ja nun so gar kein Problem mehr, hier größere und handlichere Griffe zu drucken, wo die Mutter zum anziehen schon drin liegt. 😉
AntwortenLöschenEine andere Sache ist, dass die Bäume eben fast immer nur durch das Anziehen der Muttern gehalten werden. Eine Zahnscheibe mit Haken ist da so praktisch, die mag ich nicht mehr missen. Ich habe nur so einen einfachen Schulwebrahmen und einen Eitorfer, alle anderen Rahmen sind von Ashford. Und auch an denen habe ich die neumodischen Schnapphebel durch einfache Haken ersetzt, weil sie leichter zu bedienen sind.
Die Schals sind wieder wunderschön. DAS begeistert mich an der Einfachheit der Werkzeuge: das man damit trotzdem solche tollen Effekte erzielen kann ♥
Wenn ich die schönen Bilder sehe, dann möchte ich auch gleich wieder anfangen;)
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