Im Dezember hatte ich meinem neuesten Klappwebstuhl, Lasse Maja, eine Kette für einen Tischäufer verpasst.
Die Anleitung dazu hatte ich in dem 1987 erchienenen Buch Inredningsvävar von Ann-Marie Nilsson gefunden.
Die strenge Geometrie des Musters gefiel mir ausnehmend gut.
Als Kette war 16/2 Baumwolle angegeben, für den Schuss Lintow 6. Die Kette ist mit 18 Fäden pro cm recht dicht eingestellt und ich hätte eigentlich aufmerksam werden müssen, als ich las, dass die schwarz-weißen Ripsbereiche sogar eine Dichte von 54 Fäden pro/cm hatten.
Wenn ich nur ein bisschen nachgedacht hätte, hätte ich nicht einen so leichten Webstuhl gewählt, weil eine so dichte Kette auch einen festen Anschlag erfordert und ich hätte die Kette für die Ripsbereiche gesondert aufgebäumt. Man kann auf dem Bild schon erkennen, wie die dichten Fäden für den Rips sich dicker auf dem Kettbaum aufbauen.
Das Anweben funktionierte dennoch erstaunlich gut.
Aber nach und nach wurde die Ripskette, in die jeweils immer drei Schussfäden eingetragen wurden, immer schlapper.
Und natürlich baute sich das Gewebe am Warenbaum genauso auf, wie die Fäden am Kettbaum, da die Ripsstreifen ja dicker sind als das leinenbindige Gewebe.
Die Anzahl der Hölzer, die ich zum Spannungsausgleich einlegen musste, wurde größer
und größer.
Zum Schluss habe ich die Ripskette dann einfach durchgeschnitten und an den Anbindestab geknotet.
Jetzt bin ich gespannt, wie beulig das Gewebe sein wird, wenn ich es vom Webstuhl nehme und ob es sich nach einem Entspannungsbad etwas erholt und sich vielleicht doch noch zu einem Läufer verarbeiten lassen wird.
Oh, das ist ja ärgerlich, dass in der Beschreibung nicht daraufhingewiesen wurde. Hoffentlich wirds noch was, der Läufer wäre wunderschön!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sigrid
Wir haben in Schweden in einer Webstube das selbe Muster gewebt, und auch Probleme gehabt. Die hielten sich in Grenzen, weil nach jedem Stück abgeschnitten wurde. Das Design ist aber sehr schön.
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