Der Wollstoff, den ich für eine leichte Jacke gewebt habe, ist heute fertig geworden. Die blaue Kette aus der finnischen Wolle Pirkkalanka, Farbnummer 355, hatte ich kurz vor Weihnachten aufgezogen. Geschossen habe ich mit dem gleichen Material in der Farbe 213, einem hellen Grünton.
Dass ich mit dem Ergebnis nicht sehr zufrieden sein würde, war mir schon während des Webens klar. Ich hatte sträflicherweise vor Webbeginn keine Webprobe gemacht sondern einfach die Einstellung benutzt, die ich für Wolldecken gewohnt war, nämlich 50/10, also 5 Fäden pro cm. Aber das Tunagarn von Klippan, das ich früher verwebt habe, hatte die metrische Nummer 6/2, also ca. 3000 m /kg Lauflänge, Pirkkalanka Nm 8/2 dagegen, hat ca. 4000 m und ist somit erheblich feiner. Also musste ich recht locker weben, um eine möglichst gleichmäßige Farbverteilung von Kette und Schuss zu erzielen. Ich habe es aber einfach nicht geschafft, einen schönen gleichmäßigen Ketteintrag hinzubekommen. Jeder Wechsel des Breithalters oder das Nachlassen der Kette brachte mir unregelmäßige Streifen ein. Eine Kette von nur vier Metern war für mich offenbar nicht lang genug, einen guten Webrhythmus einzuüben.
Der Stoff sollte etwas angefilzt werden, also habe ich ihn mit viel Waschmittel in heißem Wasser per Hand leicht durchgedrückt.
Nach zweimaligen Spülen kam der Stoff in meine Schleuder, ein altes Schätzchen mit Kupfertrommel, das ich in den frühen 80ern gebraucht gekauft hatte, weil ich damals viel Wolle gefärbt habe.
Den leicht feuchten Stoff habe ich dann auf meinem Bügelbrett weiter bearbeitet.
Mit der kleinen Aufrauhbürste kann man sehr gut einen feinen Flor erzeugen, da man das beidseitig macht und so einige Meter zusammenkommen, wäre es besser gewesen, ich hätte mich vor der Blasenbildung daran erinnert, dass es dabei ratsam ist, mit einem Handschuh zu arbeiten.
Hier das Ergebnis, man erkennt leider gut den ungleichmäßigen Schusseintrag.
Abgesehen davon ist es aber ein wunderbarer leichter und weicher Stoff geworden, der jetzt nur noch trocknen muss und dann vernäht werden kann.
Danke. Ich bin leider auch oft zu faul für Probelappen. LG Ate
AntwortenLöschenWir sollten uns bessern.
LöschenLiebe Grüße!
Oh, dear, Google Translate has this: "I had made no Webprobe criminally legally before Webbeginn"; I sure hope you are not in trouble. But it's wonderful to see someone blog about the finishing.
AntwortenLöschenThere´s nothing better than Google Translate if you want to have a good laugh!
LöschenThanks for your concern, I wasn´t arrested yet.
I wish you a nice week!
maliz
Ich merke schon, ich kann bei dir viel lernen - danke dafür! LG, Géraldine
AntwortenLöschenHoffentlich lerne ich auch von mir selber und bin nicht beim nächsten Mal einfach wieder zu faul für eine Probe...
LöschenSehr interessant und ein tolles Ergebnis. So ein Stoff schwebt mir auch noch vor, falls ich irgendwann mal meine Geschirrtücher fertig habe.
AntwortenLöschenLG Bärbel
Vom Material her bist du mit deinen Filzloops ja schon nahe dran:-))
LöschenMir gefällt er. Gleichmäßig gibt's im Laden, einmalig nur wenn selbstgemacht. Schöne Farbkombi.
AntwortenLöschenBimbi x
Ja, sieht auf jeden Fall aus wie handgemacht, damit tröste ich mich auch ;-)
Löschenhej Marlies, der Stoff ist wunderschön und dazu handgewebt von dir, da muß nicht alles so perfekt sein. Aber das wird eine sehr schöne Jacke werden!
AntwortenLöschenlg Heike
Der Stoff hat doch eine sehr schöne Lebendigkeit. Gefällt mir sehr! Danke für die Beschreibung der Weiterverarbeitung.
AntwortenLöschenlg Inge (Sauerl.)