Als ich 1980 mein Louet S 10 kaufte, habe ich aus reiner Neugier gleichzeitig die verschiedensten Spinnfasern mitgeordert. Die Wolle und die Wolle-Seide-Gemische hatte ich schnell versponnen, Seide und Flachs zum größten Teil aber meine Baumwoll und Ramievorräte sind noch fast vollständig vorhanden. Nach kurzem Probespinnen habe ich damals bei beiden Materialien schnell aufgegeben.
Ramie oder Chinagras ist eine ursprünglich aus Ostasien stammende Nesselpflanze, versponnen ist die Bastfaser sehr reißfest, da die einzelnen Fasern eine große Stapellänge haben, allerdings ist der Faden auch recht unelastisch, weshalb er in der Textilindustrie meist zusammen mit anderen Fasern verarbeitet wird. Sehr schön ist der seidenähnliche Glanz des Materials.
Es war wirklich eine Herausforderung, diese Faser zu verspinnen und ich kann auch nicht behaupten, dass es mir besonders gut gelungen ist. Die Menge, die ich mir eingepackt hatte, um sie hier in Schweden auf meinem Spinnrad zu verarbeiten, habe ich brav verbraucht, es wird aber sicher eine Zeit dauern, bis ich mich ein weiteres Mal daran mache, meinen Ramie-Vorrat zu reduzieren. Um besser spinnen zu können, habe ich den Kammzug der Länge nach gedrittelt, dabei lösten sich jeweils etliche der sehr glatten und leichten Fasern, also habe ich lieber draußen gearbeitet, in der Wohnung wollte ich nicht überall die fluffigen Fasern herumfliegen haben.
Eigentlich wollte ich das Material dünner verspinnen, um es verzwirnen zu können. Ich musste aber feststellen, dass ich es nicht schaffte, einen gleichmäßig dünnen Faden herszustellen, also habe ich versucht ein Single zu erzeugen, dass ich eventuell als Effektgarn in einem Gewebe verwenden kann.
Da es sich aber ja ursprünglich um eine Strickherausforderung handelt, habe ich einen kleinen Probelappen mit 3er Nadeln erstellt. Hier kann man gut erkennen, wie ungleichmäßig mein Faden geworden ist. Verstrickt hat das Material einen sehr angenehmen Griff, es fühlt sich glatt und kühl an, vielleicht sollte man doch noch mal das Spinnen von Ramie üben, üben, üben.....
Draußen ist es herrlich, der Flieder blüht.
Thanks for sharing this with us. It sounds like ramie is a bit challenging to work with. I've never tried it, thought about it, but I've never bought any. After seeing your sample, you know what came to mind for me? It would make a really neat vest using a thick/thin yarn with texture.
AntwortenLöschenEnjoy your day,
Judy
Danke. So weiß ich, dass ich Ramie nicht probieren werde. Ich habe aber schon festgestellt, dass das Michi schwierige Fasern besser kann als das Malottke. Und Dein Spinnrad ist ja auch flügelgebremst.
AntwortenLöschenLG Ate
Ramie war völlig neu für mich. Jetzt weiss ich mehr über diese "chinese silk plant" und wie ich sehe ist das Spinnen mit Ramie nicht so einfach.
AntwortenLöschenLG
hej Marlies,
AntwortenLöschendas ist wirklich eine Herausforderung. Ich habe mal gelesen, daß man Ramie am Besten mit nassen Fingern verspinnen soll. Habe das aber nicht selbst probiert.
lg Heike