Das war wieder einmal der Fall, bei den Handtüchern aus Season 7, Episode 9, die ich in diesem Herbst in Virserum gewebt habe.
Der Titel der Lektion lautete: M & O´s goes on a date with Huck and Colour and Weave.
M & O, ist ein Blockgewebe das in Schweden unter dem Namen sålldräll bekannt ist, eine deutsche Bezeichnung kenne ich leider nicht.
Huck, heißt auf deutsch Gerstenkorn, schwedisch droppdräll und Colour and Weave meint Farbverflechtung, schwedisch färgeffekt.
Diese drei Strukturen also überlagern sich auf unterschiedliche Art in den folgenden Geweben.
Die Kette, Baumwolle 8/2, wird an beiden Seiten nur in weiß eingezogen, in der Mitte gibt es einen Wechsel von 2 weißen und 3 schwarzen Fäden, was den Farbverflechtungseffekt ermöglicht.
Tatsächlich werden nur 4 Schäfte und 6 Tritte benötigt, um eine überraschende Mustervielfalt zu erzeugen.
Das erste Handtuch ist nur mit den beiden Leinwandtritten gewebt, durch den Einzug ergibt sich hier die interessante leinwandähnliche Struktur. Im Detailbild kann man gut erkennen, dass in Kettrichtung feine Rippen durch Doppelfäden entstanden sind.
Nun folgen eine Reihe auffällig gemusterter Handtücher. Sie sind alle mit gleichem Einzug und auch ohne Änderung der Bindungspatrone gewebt.
Die
Vielfalt entsteht durch die Abfolge der beiden Blöcke und/oder units, den kleineren Einheiten, die jeweils die Blöcke A und B bilden, sowie
durch die, für Farbverflechtungsmuster typische, unterschiedliche Abfolge von hell und dunkel im Schuss.
Ich zeige jeweils ein Bild der verschiedenen Muster auf dem Webstuhl und dann das fertige, gesäumte und gewaschene Handtuch, weil die M & O Struktur erst nach dem "wet finishing" wirklich deutlich hervortritt.
Bei diesem Muster unterscheidet sich deutlich die Oberseite
von der Unterseite.
Das ist auch bei den nächsten beiden Handtüchern der Fall.
Hier bilden nicht ganze A- und B-Blöcke mit jeweils 15 Schüssen sondern die kleineren A- und B-units mit nur 5 Schüssen das Muster.
Daraus ergibt sich das kleinerteilige Dekor, das ich hier noch einmal im Detail abgebildet habe.
Das letzte Musterhandtuch, das ich gewebt habe, zeigt noch einmal ganze Blöcke.
Dieses Handtuch und einige weitere Vorlagen waren mir ein bisschen zu wild gemustert.
Deshalb habe ich sie einfach als kurze Abschnitte auf einem Mustertuch versammelt, möglicherweise findet ja doch eines dieser Ornamente mal Anwendung in einem anderen Projekt.
Den Rest der Kette habe ich dann lieber darauf verwendet, selber noch ein paar einfache Handtücher zu gestalten.
Für diese drei letzten Handtücher habe ich wieder nur die beiden Leinwandtritte benutzt.
Die Mustermöglichkeiten bei diesem Projekt mit nur 4 Schäften und 6 Tritten sind wirklich faszinierend und das Weben hat sehr viel Spaß gemacht.
Tatsächlich gefallen mir aber die vier ganz einfachen Handtücher am Besten.
Bei YouTube gibt es einen Trailer zu dieser Lektion von Jane Stafford Textiles, wo man u.a. auch einen Gamp mit noch vielen weiteren Mustermöglichkeiten sehen kann.
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