Als ich meine erste eigene Wohnung einrichtete, galten Gardinen - zumindest in meinem Freundeskreis - irgendwie als unmodern und piefig.
Offenbar habe ich diese Einstellung nie so richtig überwunden, denn in keiner meiner späteren Behausungen waren die Fenster mit schmückenden Gardinen versehen, sowohl in Schweden als auch in Deutschland gibt es nur Rollos oder Jalousien, wo sie als Blick - oder Sonnenschutz unbedingt nötig sind und ich habe den Eindruck, dass ich in Deutschland damit alleine bin.
Ganz anders sieht die Situation in Schweden aus, selbstverständlich haben auch hier nicht alle Leute Gardinen vor den Fenstern aber hier scheinen Fenstervorhänge einen größern Stellenwert zu haben. Nicht nur früher sondern auch noch heute, ist es für viele Schweden ganz normal im Jahresverlauf die Gardinen zu wechseln, im Frühjahr gibt es andere als im Sommer oder Herbst und selbstverständlich sieht man in manchen Fällen auch schon an den Gardinen, dass die Weihnachtszeit angebrochen ist.
Vor einiger Zeit habe ich damit begonnen, die Weihnachtsgardinen nach und nach in Streifen zu schneiden, um daraus Auflagen für Gartenmöbel zu weben.
Diese Gardine hat mir eine schwedische Freundin zur Weiterverwertung geschenkt, nachdem sie sie bei sich zu Hause ausgemustert hatte.
Aus einem anderen schmalen Gardinenschal, den ich vor Jahren geschenkt bekam habe ich damals Kissen für unser Gästebett genäht.
Den türkisfarbenen Gardinenschal mit dem Blattmuster benutze ich als Tischläufer, die unifarbene Gardine wartet noch auf ihre Bestimmung.
Gardinlängder findet man durch die schwedische Gardinenwechselei wirklich zuhauf und für wenig Geld auf jedem loppis, den schwedischen Flohmärkten und Second Hand Läden.
Diese beiden Bilder zeigen einen Ausschnitt des gestrigen Angebots bei Emmaus und Erikshjälpen in Växjö.
Immer wieder kaufe ich interessant gemusterte loppis-Gardinen und lege sie zu meinen Stoffvorräten. Als ich jetzt im August in Deutschland war, habe ich mir aus zwei schwedischen Gardinenlängen eine leichte Jacke genäht.
Auch das dabei verwendete Schnittmuster der dänischen Kette Stof & Stil habe ich irgendwann einmal auf einem schwedischen Loppis ergattert.
Die Grundteile sind zusammengenäht.
Hier nähe ich noch den Kragen.
Zum ersten Mal benutze ich den Spezialfuß für das automatische Nähen von Knopflöchern, der mit meiner neuen Nähmaschine kam.
Lange kam mir das seltsame Teil suspekt vor, aber nun bin ich tatsächlich begeistert.
Bevor man den Fuß befestigt, klemmt man den Knopf, den man verwenden will, in das hintere Ende ein (hier links). Dadurch wird automatisch die richtige Länge für das des Knopfloch genäht. Der Knopflochhebel rechts hinten am Kopf der Maschine wird heruntergelassen. Dann wählt man den Knopflochtyp über die Mustertabelle aus. Die Markierungen am Fuß helfen bei der Positionierung auf dem Stoff und nun muss nur noch "Gas" gegeben werden. Wenn das Knopfloch fertig ist, stoppt die Maschine automatisch.
https://textilainslag.wordpress.com/2015/11/29/byta-gardiner/#comments
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