Sonntag, 29. Oktober 2023

Eine kleine Wolldecke

 

Es ist Herbst, die Tage werden kälter, wir hatten sogar schon etwas Schnee in Virserum und mein Lieblings-Lesesessel steht in der Nähe einer Tür, durch die es unten ein bisschen zieht.


 

Aber eine kleine, wärmende Wolldecke war schnell gewebt.

In meinem Fundus hatte ich noch je 200 g Socki fine Strumpfwolle von Adlibris in schwarz und hellgrau, das sollte für die gewünschte Größe der Decke reichen.

 

 

Ich hatte noch nie engelsk tuskaft gewebt, gibt es dafür einen deutschen Begriff ? 

Dieses interessante Muster, das nur 2 Schäfte und 2 Tritte erfordert, hatte mich schon lange fasziniert. Gewebt habe ich es hier aber in der 4-Schaft Version auf meinem selbstgebauten Lotta-Webstuhl

 

 

Wie die abgebildete Patrone zeigt, ist es tatsächlich möglich diese Panama-Variation mit nur 2 Schäften zu weben, daher will ich die Bindung demnächst auf einem meiner kleinen  sog. Schul-Webrahmen für einen Schal einsetzen.



 

Ich habe die volle Webbreite von 80 cm genutzt und eine schwarze Kette mit 5 Fäden pro Zentimeter auf den Webstuhl gebracht. Socki fine Wolle von Adlibris hat eine Lauflänge von 425 m/100g. Meine Schussfarbe war hellgrau.

 


Das Detailbild zeigt, dass ich mit nur 3 flottierenden Fäden bei der gewählten Einstellung und dem dünnen Garn keine Musterquadrate erziele. Da mir das Muster trotzdem gut gefiel, habe ich keine Änderung an Einstellung oder Fadenanzahl in den Flottierungen vorgenommen.


 
Der Anfang ist gemacht, als eine Art Umrandung hatte ich an den Seiten einen schmalen Bereich Leinwandbindung eingezogen, den werde ich beim nächsten Mal wohl etwas breiter machen.
Außerdem gefiel mir der blaue Wollfaden gut, den ich zum Ausgleich der Lücken bei der Kettanbindung eingeschossen hatte sehr gut. Meinen geplanten Schal will ich daraufhin mit kontrastfarbigen Enden versehen.
 

 
 
Vergleicht man die Bilder oben und unten, sieht man, dass mein Webstuhl eine kleine "Aufrüstung" erfahren hat. Ein schmaler, aufgeklebter Metallstreifen sorgt dafür, dass ich meine Spickzettel nun mit Hilfe von Magneten befestigen kann. :-)
 

 
 
Den Anfang und das Ende des Gewebes habe ich mit einem kleinen überwendlichen Stich gesichert und die Decke kann nun vom Webstuhl genommen werden, ohne dass sich Schussfäden lösen.
 


 Das Fransendrehen per Hand mit je 6 Fäden nahm ganz gut Zeit in Anspruch.

 


 

Die Detailaufnahme zeigt den gewaschenen und gebügelten Stoff.

 


Die Decke ist mit 1,70 m länger geworden als beabsichtigt, ich hatte mit wesentlich mehr Einsprung und Webabfall gerechnet. Tatsächlich kann ich sie nun auch als Stola nutzen.

 






 

5 Kommentare:

  1. Sehr schön! Eigentlich ganz „einfach“ - aber sehr schönes Muster! Danke fürs zeigen.

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  2. Die Bindung heißt "Englische Leinwandbindung".

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  3. bei "2 Schäfte und 2 Tritte" habe ich schon wieder überlegt: müsste doch auch auf dem Webrahmen gehen! und beim Weiterlesen habe ich es dann auch entdeckt 😎. Ich grübele noch, ob man den einen der 3 Fäden mit durch den Schlitz zieht und das Loch daneben leer lässt, oder ob das diese beiden Fäden zu sehr zusammen zieht. Oder ob man gleich 3 Schlitze nimmt und die Löcher dazwischen frei lässt (und umgekehrt in der nächsten 3er-Folge. In dem Fall würde ich dann aber ein 60er Blatt nehmen. Her wie hin, es ist ein schönes Muster! ♥

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    1. Cara, ich würde 4 Fäden statt 3 für die Flottierungen vorsehen und 2 Schlitze doppelt belegen und das Loch dazwischen aussparen. Das muss man einfach mal ausprobieren.

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  4. Dankbar für deine Fähigkeit, komplexe Ideen in einem lesbaren Format darzustellen.

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