Dienstag, 28. Februar 2023

Das Salusso Litzenrohr und der Esslinger Webrahmen

 

In meinem letzten Blogbeitrag habe ich einen einfachen Umbau des Esslinger Webrahmens gezeigt, der es ermöglicht, längere Ketten zu weben, als es bei dem Gerät ursprünglich vorgesehen ist.

Der Rahmen war dadurch besser anwendbar, mit dem Webvorgang war ich aber noch nicht wirklich zufrieden.

Die Fachbildung mit der zylindrischen Spirale dieses älteren Webrahmentyps funktioniert genauso wie das modernere Salusso Litzenrohr, mit dem es sich so gut weben lässt, dass ich diese Art mittlerweile dem Weben mit dem Gatterkamm vorziehe.

 


Das Salussorohr liegt durch die angeschraubte Holzleiste ganz stabil auf den Seitenteilen des Webrahmens.



Die zylindrische Spirale des Original Esslinger Woll-Webapparats hat an der Basis aber nur ein schmales Metallteil, das auf beiden Seiten die Griffe bildet. Damit liegt dieses Teil auf den Seitenteilen des zugehörigen Rahmens nicht stabil auf und kippt einfach in die eine oder andere Richtung weg. Stabilität erlangt die Drahtwendel erst, wenn sie auf dem vorne eingesetzten, flachen Brett liegt. Hier kann sie zur Fachbildung dann nach vorn oder hinten gedreht werden.

Dass durch die Position dieses Bretts, nahe an der Umlenkrolle, immer nur eine verhältnismäßig kleine Strecke gewebt werden kann, hatte ich schon im vorigen Blogbeitrag bemängelt. Ursprünglich hatte ich überlegt, das Brett weiter nach hinten zu versetzen, doch dann ist mir eine viel einfachere Lösung eingefallen.

Ich benutze den Esslinger Holzrahmen gar nicht mehr, sondern lege die Drahtwendel einfach auf den etwas schmaleren Rahmen, den wir für das Salusso Rohr gebaut haben. 

 

 

Mein Salusso Rohr hat eine Webbreite von 30 cm und hat an beiden Seiten ungeschlitzte Enden zum Anfassen und Aufliegen auf dem 37 cm breiten Rahmen. 

 

 

Die Esslinger Wendel ist 35 cm breit und stabilisiert sich auf den Seitenteilen des Rahmen mit jeweils 1 cm ihres Drahtkörpers. 

 


Für meinen ersten Versuch mit dieser Kombination zu weben, habe ich einen Rest Sockenwolle, 4-fädig mit Printmuster und Arwetta classic, 80 % Wolle und 20 % Nylon, in zwei Farben zusammengestellt.



Die erste Hälfte des Schals ist mit dem hellen unifarbenen Garn, die zweite mit dem dunklen geschossen.

 

 

Zusammen mit dem einfachen Rahmen hat das Weben mit der Esslinger Web-Wendel genausoviel Spaß gemacht, wie das Arbeiten mit dem Salusso Rohr und ich habe nun durch ein 30er und ein 50er Salusso Rohr sowie die 40er Esslinger Wendel die Möglichkeit Schals in diesen drei gängigen Stärken auf einem einfachen, sehr handlichen Rahmen zu weben.

In meinem letzten Beitrag über das Salusso Litzenrohr gibt es eine genaue Beschreibung des kleinen Rahmens.


 

Das Arwetta Garn ist sehr glatt und weich und eignet sich dadurch besonders gut für das Weben von Schals.






7 Kommentare:

  1. Den Schal finde ich wieder sehr !!! gelungen.
    Die unterschiedlichen Ränder und die Zweiteilung beim Schuss.
    Klasse.
    Da mein Eitorfer eine Breite von 50 cm hat, kann ich mein Salusso Rohr nicht auflegen.
    Mal sehen, ob uns da was einfällt.
    Momentan suche ich noch ein Webeblatt 70 breit 100/ 10 für ein anders Projekt.
    Es zieht sich hin.
    Eine Frage hätte ich noch ; ich denke dass ich es bei dir gelesen habe.
    Für schöne Ränder gibt es wohl einen Trick.
    Lässt du den letzten Randfaden nur durch das Blatt und nicht durch die Litze ?
    Kann sein, ich liege völlig falsch :(
    Herzliche Grüße, Angela

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    1. Hallo Angela,
      bei der Köperbindung passiert es oft, dass die Randfäden nicht abbinden, in dem Fall wendet man den von dir beschriebenen Trick an.
      Generell gibt es schönere Webkanten, wenn man Jane Staffords Trick anwendet: Fach öffnen, Schuss einlegen, im offenen Fach anschlagen und dabei den Kamm am Gewebten belassen und in dieser Stellung das nächste Fach öffnen und dann den Kamm erst in die Ausgangslage bringen, wieder Schuss einlegen usw.
      Bei meinen Geweben hat diese Technik meine Webkanten erheblich verbessert.

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    2. Hallo Angela, Du könntest, wie beim Esslinger ein Brett auf den Rahmen legen. Die Webbreite änderst Du damit nicht, könntest aber die Walze nutzen. Vielleicht ein paar Leisten rechts und links obenauf bringen, damit die Walze nicht zu sehr seitlich verrutscht. Der Eitorfer ist ja fast baugleich zum Kircher. Die Längsholme sind da etwas tiefer. Mit dem Brett kämst Du auch mit dem Rohr etwas höher, so dass das Webfach etwas größer wird.
      LG Cara

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  2. Vielen Dank ! Das werde ich demnächst
    ausprobieren. Viele Grüsse Angela

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  3. Hallo, nur kurz eine Anmerkung: Das Salusso Rohr gibt es auch in 50 cm und 60 cm Breite.

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  4. den Schal fand ich schon beim ersten Mal lesen schick. Heute überlege ich, wie er ausgesehen hätte, wenn man bei der Kette abwechselnd einen einfarbigen Faden eingezogen hätte, so dass das Muster immer an derselben Stelle ist, getrennt durch einfarbige Linien. Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass Du auch das schonmal gewebt hast 😎

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    1. Ja, ich habe Printgarn schon im Wechsel mit unifarbenem Garn in der Kette gewebt, verstehe aber nicht ganz, was du meinst, denn das Muster ist dadurch ja nicht an einer anderen Stelle. Das wäre doch nur der Fall, wenn die Kettlänge dem Rapport (bzw. mehreren Rapporten) entspräche

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