Dienstag, 30. Juni 2020

Electric Eel Wheel

Nach meinem letzten Zwirn-Marathon war ich wild entschlossen, mir einen Elektrospinner zu kaufen.
Nach kurzer Marktforschung habe ich die Idee dann allerdings wieder verworfen.
Ich habe insgesamt 6 Spinnräder, ein Louet S10, das ich mir 1980 gekauft habe, einen louetähnlichen Selbstbau, der etwa 5 Jahre später entstanden ist, das Victoria Reisespinnrad von Louet sowie drei wunderbare, alte schwedische Spinnräder und alle funktionieren einwandfrei. Unter diesen Umständen kam es mir unsinnig vor, gut 600 Euro für einen Elektrospinner auszugeben, nur weil ich keine Lust auf das Dauertreten beim Zwirnen hatte.
Aber während meiner Recherchen war ich irgendwann auf der Seite von Maurice Ribble gelandet und war dort auf eine preiswertere Alternative gestoßen, das Electric Eel Wheel 6. Das Problem dabei, diesen E-Spinner gibt es leider noch gar nicht. Maurice Ribble finanziert den Bau seiner Spinnräder über Crowdfunding bei Kickstarter und die voraussichtliche Lieferung soll erst ab Februar 2021 erfolgen.


Es gibt  allerdings ein Vorgängermodell, das Electric Eel Wheel Nano. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, handelt es sich dabei um einen sehr kleines Gerät und zu meiner ursprünglichen Idee, mir einen E-Spinner zum Zwirnen meiner Garne zu kaufen, passte es eigentlich nicht und es passte schon mal gar nicht zu der Tatsache, dass ich ohnehin schon sechs Spinnräder habe.

Aber irgendwie faszinierte mich dieser Zwerg und je mehr ich darüber bei Ravelry und Facebook las und bei You Tube sah, desto stärker wurde mein Wunsch auch so ein Nano zu besitzen.



Leider versendet Maurice Ribble seine Spinnräder nicht mehr nach Deutschland, da es hier immer wieder zu Problemen mit dem Zoll gekommen ist. Dafür gab es offenbar unterschiedliche Gründe, u.a. soll es das Fehlen einer gedruckten Bedienungsanleitung gewesen sein, es liegt aus Kostengründen nur ein Kärtchen bei mit der Webadresse für die anleitung bei, sowie die Tatsache, dass ein amerikanischer Stecker montiert ist, den man in Europa nur mit Reiseadapter zu benutzen kann.


Aber es gibt ja meist für alles eine Lösung, Bei Wollokaal in Holland sind die kleinen E-Spinner verfügbar und es hat nach der Bestellung keine Woche gedauert und mein Paket war da, liebevoll verpackt und u.a. mit etwas wunderbar weicher, türkisfarbener Wolle zum Probespinnen versehen. 

Der amerikanische Stecker ist für mich überhaupt kein Problem, weil ich es sowieso viel angenehmer finde, ortsunabhängig meine Powerbank zu benutzen, für die eine Zuleitung mit USB-Stecker zum Lieferumfang gehörte. 

Zusätzlich hatte ich mir gleich Fadenführer aus Kunststoff für etwas dickeres Garn mitbestellt und noch zwei zusätzliche Spulen, so dass ich nun immerhin 8 Stück habe. 
Wer einen 3D-Drucker hat, kann sich Spulen und weitere Zubehörteile, wie z.B. eine Lazy Kate, auch selber drucken.  Bei Thingiverse hat Maurice Ribble die Dateien dazu eingestellt.



Das Spinnen klappte von Anfang an ohne Probleme und auch das Verzwirnen machte keinerlei Schwierigkeiten.


Zuerst habe ich orangefarbene Landschafwolle gesponnen und gezwirnt.


25 g des gezwirnten Garns passten auf eine Spule.



Dann habe ich angefangen meinen Vorrat an Garn zu zwirnen, den ich im Laufe der Zeit mit meiner kleinen Kreuzspindel gesponnen hatte. Nun verspinne ich gerade das schöne Garn aus Holland.


Da ich schon im Vorfeld viel über das Nano gelesen und gesehen hatte, habe ich gleich als erstes ein paar Tipps von Vampy umgesetzt, um den kleinen E-Spinner so leise wie möglich zu machen.


Bei meinem Nano haben drei Dinge gereicht, ich habe die Achse mit feinem Sandpapier abgezogen, um ev. Grate zu entfernen, vorn und hinten, dort wo die Spule anliegt, je ein Stück Tesafilm aufgeklebt und aus Polarvlies zwei Ringe geschnitten, die dafür sorgen, dass die Spule kein Spiel auf der Achse hat und damit ist jedes Klackern verschwunden.


Jetzt fehlte nur noch eine passende Tasche, denn das Eel Wheel Nano ist, ausgestattet mit einer Powerbank, wirklich der perfekte Reisebegleiter.


Die kleine Kühltasche fasst alles, was ich zum Spinnen unterwegs brauche. In dem selbstgebastelten, gepolsterten Trennungsteil steckt die Powerbank, daneben haben meine sieben Spulen Platz,und Spinnmaterial kann ich einfach noch in den Deckel packen.


Die Tasche ist nur 24 cm breit,  17 cm hoch, 17 cm tief .








3 Kommentare:

  1. Was es doch alles gibt, da glaube ich gerne, dass es mit auf Reisen geht.
    Vielen Dank für's vorstellen.
    Lieben Inselgruß
    Kerstin

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  2. Cool!
    Irgendwo hatte ich das schon mal gesehen, dann aber wieder vergessen.
    Vielen Dank für Deinen lesenswerten Bericht.
    Viele Grüße
    Damaris

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  3. Vielen Dank fürs Vorstellen und die ganzen Tips. viele Grüße Anke

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