Ich kann es einfach nicht lassen, läuft mir beim Loppis ein Webstuhl über den Weg, der irgendwie noch irgendwo hinpassen könnte, wird er eingepackt.
In den ersten Schwedenmonaten ist das nun schon wieder drei mal passiert.
Meinen ersten Fund habe ich Ende Mai im Miljöhuset Oskarshamn gemacht. Der kleine Webstuhl hat 4 Schäfte und 4 Tritte, ist ca. 50 cm lang und am Brustbaum 36 cm hoch und stand für 50 Kronen zum Verkauf, das ist etwas mehr als 5 Euro.
Er ist nicht ganz vollständig aber die fehlenden Teile kann man leicht nacharbeiten und einen niedrigen Kamm, den ich aber noch einkürzen muss, habe ich auch schon gefunden.
Ungewöhnlich ist die Unterbringung beider Bäume im hinteren Teil des Webstuhls, aufwändig deren Bedienung von vorn mit Hilfe von Metallhebeln. Wozu er dienen sollte, ist mir schleierhaft, darauf weben können eigentlich nur Zwerge. Wahrscheinlich ist es einfach ein Demonstrationsmodell. Ich will jedenfalls irgendwann versuchen eine Kette aufzubringen.
Vier Tage später bin ich in einem Emmaus-Flohmarkt auf einen Glimåkra Ideal Webstuhl mit 100 cm Webbreite gestossen. Zuzüglich passender Webbank, zwei Breithaltern und einem 30er Kamm habe ich dafür 290 Kronen bezahlt. Der Webstuhl hatte allerdings nur zwei Tritte und es fehlten die Sperrklinkenräder. Dennoch war das Ganze ein toller Deal. Ich konnte die Sitzbank gut für meinen neuen Victoria Webstuhl gebrauchen und in der Vävstuga hatten wir die passenden Zahnräder von einem 60 cm breiten Ideal, dem aber fast alle Bäume fehlten.
Nachdem mein Mann uns einen 8-schäftigen Kontermarsch mit den nötigen Querlatten gebaut hat und aus einem alten, ausgesonderten Buchenwebstuhl 8 Tritte entstanden sind, steht der Webstuhl nun in der Vävstuga in Virserum und wartet auf seine erste Kette.
In der letzten Juliwoche bin ich dann noch bei Erikshjälpen in Vimmerby über einen Tischwebstuhl der Firma John A. Thulin aus Norrköping "gestolpert". Das Gerät hat zwei Schäfte und etwa 65 cm Webbreite.
Webbereit mit aufgezogener Cottolinkette und einem Schiffchen habe ich 75 Kronen für das gute Stück bezahlt. Auf der Suche nach Information über diesen Webstuhl bin ich bei Fale Artut fündig geworden. Dort konnte ich sehen, dass meinem Webstuhl eine kleine Rückholfeder am Schaftaushebemechanismus fehlt. Ich hatte an die entsprechende Stelle einfach ein Gummiband gespannt, um erste Webversuche machen zu können. Ich werde meinem neuen Webstuhl wohl auch Tritte anbauen, ähnlich wie die bei Fale Artut. Damit geht das Weben einfach schneller vonstatten.
Die Kette sitzt etwas seltsam auf dem Webstuhl und ist mit 4 Fäden pro Riet in einem 50er Kamm sehr eng eingestellt. Da ich mit einem so schmalen Läufer in gelb/grün auch nichts anfangen kann, werde ich den Kammeinzug ändern und dann mit der neuen Einstellung 100/10 und Leinenschuss Handtücher daraus weben.
Momentan sind wir auf Stippvisite in Deutschland, für kurze Zeit wird es daher wohl keine Neuzugänge an Webstühlen geben, ich glaube mein Mann ist recht froh darüber...
Liebe Maliz,
AntwortenLöschenoh, ich kann Dich sehr sehr gut verstehen, das sind ja wirklich wunderschöne Schätzchen, die Dir da über den Weg gelaufen sind.
Viel Freude beim anweben.
Viele liebe Grüße
Isa
liebe maliz ich verstehe dich zu gut..ich war so bei spinnrädern..aber damit sit nun schluss..so sehr sie mich reizen.. ich übe mich im beschränken..liebe grüße wiebke
AntwortenLöschenFrüher hattest du kilometerlang Bücher im Regal, jetzt Webstühle oder bestimmt beides. Bald müsst ihr anbauen!
AntwortenLöschenGute Gelegenheiten soll man nutzen. Mir laufen hier auf dem Flohmarkt nur mal drei Häkelgarnrollen zu.
AntwortenLöschenLG Ate