Samstag, 8. November 2014

Läufer und Spültücher

Bevor wir im Sommer einen Kurztripp nach Deutschland gemacht haben, hatte ich Anfang August noch eine neue Kette auf meinen Webstuhl aufgezogen.


Eigentlich sollte daraus ein Ripsläufer entstehen, der weiße Schuss wurde aber von den dunkelblauen Kettanteilen nicht genügend abgedeckt, daher habe ich mich entschlossen den Läufer in einfacher Leinenbindung mit einem sehr dünnen Schussgarn zu weben.


Ich hatte vor einiger Zeit altes, bereits gespultes, sehr dünnes Leinengarn geschenkt bekommen.


In Verbindung mit der Cottolinkette, wurde das Gewebe schön dicht und das dunkle Blau wirkt relativ klar. Der Läufer muss nun noch genäht und gewaschen werden, dazu hatte ich bisher noch keine Lust. 
Ich wollte lieber erst Spültucher weben.
Disktrasor aus reinem Leinen sind momentan in Schweden sehr beliebt.


Die Firma Växbolin verkauft sie mit und ohne passende Handtücher in vielen verschiedenen Farben.
Etliche schwedische Weberinnen, z.B. Mellansyster und Irene von Toras Vävstol
haben schon über ihre selbst hergestellten disktrasor gebloggt und ich selbst habe auch schon Anfang des Jahres einen ersten Webversuch gestartet.
In der letzten VÄV (Nr 3, 2014), gab es gleich zwei Beiträge zum Thema, auf S.18 einen Artikel über die Folkhögskola in Fristad, in der Teilnehmerinnen eines Webkurses verschiedene Bindungen ausprobiert hatten und auf S. 52 eine Webanleitung für diese beiden Tücher.



Also habe ich meinen kleinen Kontermarschwebstuhl mit einer naturfarbenen 16/1 Leinenkette bespannt



und verschiedene Garnreste eingeschossen, 8/1-Leinen, Blångarn und Effekttow sowie 16/1-Leinen, doppelt gespult.


Insgesamt sind so neun Tücher entstanden, zwei Stück hatte ich schon vorher abgeschnitten, gesäumt und gewaschen, um zu testen, ob die gewählte Einstellung stimmt.


Nach der Wäsche sahen die Spültücher sehr krumpelig aus und da meine Kaltmangel in Deutschland steht, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um die Tücher zu glätten.


Eine einfache Behandlung mit dem Nudelholz auf der Küchenarbeitsplatte hat Wunder gewirkt.


Die noch leicht feuchten Lappen wurden glatt, geschmeidig und glänzend.


Im täglichen Gebrauch lässt sich dieser Zustand natürlich leider nicht aufrechterhalten...


Da die Rückreise bevorstand, wollte ich unbedingt noch eine neue Kette aufziehen, um später in Schweden keinen leeren Webstuhl vorzufinden.


Die dunkelrote Cottolinkette ist für Platzdeckchen in Sålldräll bestimmt.


Das Muster stammt aus der VÄV 3 von 2001, S.18ff, im Schuss verwende ich ebenfalls Cottolin in verschiedenen Rot-, Orange- und Lilatönen.



Zum Schluss noch ein Fortschrittsbericht meiner Strickarbeit. Bei der Isager-Jacke bin ich mittlerweile am zweiten Ärmel angekommen.





5 Kommentare:

  1. Wieder zeigst Du wunderbare Arbeit! Herrliche Farben!
    Die Idee mit der Vävstuga finde ich so genial, aber es gibt so etwas leider in England nicht.
    Deine Berichte ermutigen mich immer und spornen an, aber mir fehlt immer das Vertrauen in meinem eigenen Können zum Experimentieren.
    Bimbi xx

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  2. Tolle Sachen! Die Spültücher gefallen mir besonders gut - ich freue mich auch immer Menschen zu lesen, die sich auch für die Alltagsdinge diese Mühe machen!
    Deine Strickjacke sieht auch toll aus!
    Liebe Grüße,

    Anne

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  3. hej Marlies, du hast tolle Sachen gewebt, wunderbare Arbeiten.
    Deine Jacke wird der "Hammer" , ganz toll
    lg Heike

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  4. Immer wieder findet man hier so schöne Farben – und tolle Sachen, natürlich:-)
    LG Clarissa

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  5. Ich freue mich jedes Mal über einen neuen Beitrag. Herrliche Webideen, die du umsetzt. Vielen Dank.

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