Samstag, 27. Dezember 2025

Probegewebe auf dem umgebauten 3D gedruckten Dobby-Webstuhl Teil 2

 

 

Für das erste Probegewebe auf dem umgebauten Dobby Webstuhl habe ich wieder die Shadow-Weave-Technik genutzt.

 

 

Das Muster, in der Mitte der Webpatrone, ist von Kris Bruland und bei Handweaving.net unter # 50007 zu finden. 

Abgebildet habe ich in der Patrone 3 Rapporte dieses Musters. 

Für mein Schaldesign habe ich den Musterrapport aber 5 Mal wiederholt und in einen Rahmen von breiteren, einfachen Längsstreifen an den Seiten, und Querstreifen zu Beginn und Ende des Gewebes eingebettet. 


 

Wiederum habe ich mit Cottolin 22/2 in Kette und Schuss gearbeitet, ein Material, das ich in großen Mengen in meinem Vorrat habe, das aber nicht unbedingt das beste Material für einen Schal ist. Nun gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Cottolin - Qualitäten, mal ist das Garn rauer oder eben auch weicher. Je nach Anwendungszweck kann beides von Vorteil sein. 

In diesem Fall waren die ausgewählten Garne vergleichsweise glatt und sie hatten einen verhältnismäßig weichen Griff. 

 


Zuerst habe ich, entsprechend des Liftplans, die Dobby-Kette gesteckt, dafür waren 32 Musterleisten nötig. Die Kette hatte dadurch eine Länge erreicht, die ein Gewicht benötigte um gut ablaufen zu können. 

Mein Louet Magic Dobby hat für diesen Zweck ein Holzgewicht mit Metallkern, das einfach in die Kettschlinge gelegt wird.

 


Nach diesem Vorbild habe ich nach irgendetwas gesucht, was ich für die Dobbykette des Mini Webstuhls verwenden könnte und fand schließlich in unserer Werkstatt einen Schraubbolzen in passender Größe.

 


Die Kombination aus Bolzen und Mutter wiegt 132 g und lässt sich durch die Mutter genau auf die richtige Breite der Dobbykette einstellen.

 


Sie ist tatsächlich sicher am Grund der Kettschlinge liegen geblieben, hat die Kette abrollen lassen und dabei stramm gehalten und hat somit den erwünschten Zweck gut erfüllt.

 

 

Aufbäumen der Kette mit Hilfe des angeklemmten Reedekamms.

 

 

Schon dafür ist es praktisch, dass man die Kammlade einfach hochklappen kann und sie dort stehen bleibt..

 

 

Nach dem Aufbäumen folgt der Litzeneinzug.




Dabei macht sich der größere Arbeitsraum schon positiv bemerkbar.

 


 

Nun noch der Blattstich und das Schiffchen kann fliegen :-)



 

Begonnen habe ich mit dem breiten, querverlaufenden Streifen, der den Anfang und das Ende des Schals definieren soll, seitlich laufen die etwas schmalere Längsstreifen. 

 

 

 

 

Hier sind meine beiden Dobbywebstühle eimal zusammen zu sehen. vorne der kleine 3D gedruckete Fraens Dobby und hinten der Magic Dobby, dessen Fabrikation die Firma Louet, nach eigenen Angaben, jetzt auslaufen lässt.

Als Ersatz in dieser Kategorie sollen demnach für die 8 und 12 - schäftigen David Webstühle elektronische Dobbys entwickelt werden. Von einem neuen mechanischen Dobby mit immerhin 24 Schäften ist leider nicht die Rede.

 

Zurück zum 3D Mini  Dobby, ich habe ein kleines Video gemacht, das zeigt wie ich den Webstuhl bediene.



Es ist etwa 5 Minuten lang und in der Zeit webe ich ein Stück des Rapports, das Muster ist im Video allerdings nur grob zu erkennen.



Hier kann man es besser sehen, die Vorderseite entspricht der Darstellung der Patrone.

 

 

Einen Blick auf den Warenbaum verrät, wie die Rückseite aussehen wird.

 


Hier ist gut zu erkennen, dass der Warenbaum nun auch einen Schal aus dickerem Material aufnehmen würde, denn ich bin mittlerweile am Ende des Gewebes angelangt.

Erstmalig habe ich das Ende erreicht, ohne irgendwelche Gewichte zum Aufrechterhalten einer gleichmäßigen Spannung zu benötigen. 

Die vorgenommenen Änderungen haben also auf ganzer Linie gewirkt.

 

 
 
 
Und hier nun das Ergebnis: 
  
 
 

 
Mir gefallen beide Seiten des Musters gut.
 
 
 
 
 
Bei Shadow Weave mag ich aber nicht so sehr, dass das von Nahem betrachtete doch recht deutliche Muster, aus der Entfernung, aufgrund seiner feinen Zeichnung, so unauffällig wirkt.


 










 

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