Mittwoch, 28. September 2022

Webmesse in Halmstad

Alle 3 Jahre findet in Schweden die große Webmesse statt. Dieses Mal hat es durch die Corona Pandemie nun 5 Jahre gedauert, bis sich in Halmstad, an der Westküste Schwedens, eine große Zahl Webbegeisterter treffen konnte.

 

 
Ich hatte das Glück, dass eine eintägige Busreise, arrangiert von Hemslöjden Kronoberg, direkt vor unserer Vävstuga in Virserum startete und kurz vor 6 Uhr morgens bestiegen 9 Mitglieder der Vävstuga als erste den Bus, um dann in Växjö weitere Weberinnen an Bord zu nehmen.


Pünktlich zum Start der Messe um 9 Uhr kamen wir in Halmstad an und das Gucken, Kaufen und Treffen befreundeter Weberinnen (Männer waren tatsächlich in der absoluten Minderzahl) konnte losgehen.

Die bekannten, nordischen Webstuhlbauer waren natürlich vertreten, oben der Stand von AKs Snickeri, Öxabäck mit Webstühlen und Webzubehör,
 

 
und hier ist ein Teil des Angebots von GAV Glimåkra zu sehen.

 

Besonders interessant war dabei der kleine Julia Webstuhl, für den Karin Myrehed eine Webstuhlverlängerung samt Damastaufsatz neu konstruiert hat. Jetzt ist damit auf diesem kleinen, platzsparenden Webstuhl, Damastweben mit 20 Musterschäften möglich.

 

 
 
Genau wie Glimåkra, zeigte auch die  finnische Firma Toika  einen Gatterkamm-Webrahmen. Lange führten solche Rahmen in der schwedischen Weberei ein Schattendasein, obwohl z.B. Glimåkra sie schon seit den 1970er/80er Jahren im Angebot hatte.

 
 
Toika  hatte natürlich auch einen großen Webstuhl mitgebracht und zeigte auf diesem, wie die von der Firma entwickelte Computersteuerung funktioniert, durch die sich, mit einem einfachen Pedal, bis zu 32 Schäfte bedienen lassen.

Schade fand ich, dass anders als bei der Webmesse 2017 in Växjö, Schacht Spindle und Ashford nicht in Halmstad vertreten waren.

 

 
 
Einzig Becky Ashendens Vävstuga aus Vermont, USA war aus Übersee vertreten.
 
 

 
 

 
Das japanische Saori Weben kann man in Schweden bei  Kirsi Frimansson lernen, die auch wieder einen Stand auf der diesjährigen Messe hatte.
 
 

Garne, Garne, Garne gab es natürlich an vielen Messeständen.


 

 Venne aus Holland hatte einen großen Stand aufgebaut.

 

 

Garnhuset i Kinna hatte einen sehr geräumigen Stand, das Gedränge dort war so groß, dass ich mit meinem Einkauf fast bis zum Ende des Messetages gewartet habe.

 

Da gab es dann endlich keine lange Schlange mehr an der Kasse.


 
Magiske Garner aus Dänemark zeigte eine spannende Auswahl an gewebten Schals aus ihren tollen Garnen.


Beim Messestand von Vävkompaniet habe ich das auf Karten gewickelte Papiergarn gekauft und den hübschen, kleinen Bandwebkamm.

 

 

 

Natürlich gab es nicht nur Verkaufsstände, von denen ich hier auch nur eine kleine Auswahl zeige, sondern auch Vorführungen an Webgeräten der verschiedensten Art.


 
Da durfte auch ein natürlich ein Gewichtswebstuhl nicht fehlen.
 

 
 
Ousman Sarr webte an seinem afrikanischen Webstuhl.
 

 


 
Andreas Möller aus Hamburg führte seinen Flying 8 Webstuhl vor.


Hier kann man das Gewebe sehen, an dem Karin Myrehed mit dem neuen Damastaufsatz für den kleinen Julia-Webstuhl arbeitete.


 
 
Die schwedische Damastwebvereinigung Dragsnörena zeigte eine Reihe neuer Gewebe und hatte einen großen Vorführwebstuhl mitgebracht.
 
 


An insgesamt drei Messeständen wurde das Weben mit skaftväxling gezeigt.



 
Hier sind zwei Webstühle zu sehen, an denen mit der Schaftwechseleinrichtung von Nina Floderus gearbeitet wird.

 
Ein Blick auf das System zum Schaftwechseln aus der Nähe

 
und einige Webergebnisse von Nina Floderus.

 

Um den speziellen Schaftwechsel für die Musterbildung zu ermöglichen gibt es verschiedene Systeme. Zurückzuführen sind sie wohl alle auf Peter Collingwoods Technik, auch Gisela von Weisz war mit ihrer Schaftwechseleinrichtung auf der Messe vertreten.

 
 

 
Besonders interessant war für mich wieder einmal, was Winnie Poulsen aus Dänemark vorführte.


 
Dieses Mal war es da Weben mit dem Fächerkamm.

 
Und natürlich hat Winnie mal wieder ihre ganz eigene Art entwickelt, mit diesem speziellen Kamm zu weben.
 
 
 
Nur zwei, maximal drei verschiedene Höheneinstellungen des Kamms kombiniert sie mit unterschiedlichen Musterungen wie z.B. Ikat.
 

 
Das Weben mit dem Fächerkamm scheint Trend zu sein, in den letzten Ausgaben der Väv gab es immer wieder Artikeln zum Thema.
 

 
Und auf der Webmesse war Winnie Poulsen auch nicht allein vertreten mit dieser Webtechnik. 
Interessant finde ich hier die Aufhängung des Webblatts an dem kleinen Göta-Webstuhl. Ich denke, das werde ich kopieren, wenn ich meinen Fächerkamm nächste Mal einsetzte
 


Ein weiterer Trend, der auszumachen war: das Gatterkammweben.  Ich habe ja schon berichtet, dass die Webstuhlhersteller ihre Webrahmen auf der Messe zeigten, hier war nun ein ganzer Bereich mit verschiedenen Rigid Heddle Rahmen ausgestattet worden, auf denen das Publikum das Weben mit den kleinen Rahmen und andere einfache Techniken ausprobieren konnte.
 
 
 
 
 
Als unser Bus kurz vor 18 Uhr wieder Richtung Växjö und Virserum fuhr, hatte ich 1 kg Restleinen 16/2 von Växbo Lin im Gepäck, Wolle und Teppichkettgarn von Garnhuset i Kinna, Texsolvschnur, Papiergarn, den kleinen Bandwebrahmen und 2 m gewebtes Band, ein Handtuch von Klässbol Lin und die folgenden fünf neuen Bücher:
 

 
 

 
 
 

 

 
 

 
Zum Ausblick nun noch einige wenige Bilder von einem kleinen Teil der vielen, vielfältigen Ausstellungen in der Messehalle zum Thema Weben.
 
 
 
 

 
 

 
 

 
 

 
 


 
 
 
 



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