Ich habe den Eindruck es gibt wieder mehr Interesse am Weben.
In Schweden ist es ganz deutlich, Zeitungen und das Radio berichteten schon darüber und bald sicher auch das Fernsehen. Viele vävstugor bekommen mehr Anfragen von Interessenten, als sie Plätze haben und die schwedische Facebookgruppe Vävspolen hat mittlerweile fast 4.000 Mitglieder.
Auch in der deutschsprachigen Gruppe Handweben melden sich immer wieder Webanfänger an. Während es noch vor einiger Zeit viele Spinnbegeisterte waren, die sich Webrahmen oder auch Webstühle kauften, weil sie ihr handgesponnenes Garn nicht mehr nur verstricken und verhäkeln wollten, haben jetzt viele Neuanfänger den Wunsch Tragetücher zu weben.
Dass Tragetücher wieder einmal in Mode sind, und dieses Mal nicht nur in alternativ angehauchten Kreisen, scheint also ein Glücksfall für die Weberszene zu sein.
Etliche Weberinnen und Weber haben Tragetücher im Angebot und manche der neuen Webbegeisterten träumen offenbar davon, nicht nur für den Eigenbedarf zu weben, sondern ihre Produkte auch auf den Markt zu bringen.
Sogar die passende Literatur ist schon erschienen. Die amerikanische Zeitschrift Handwoven hat vor einigen Wochen ein e-Book zum Thema herausgebracht und bärsjalar, also Tragetücher waren das Titelthema der aktuellen Nummer des schwedischen Webmagazins Väv .
Anders als die meisten Tücher wünschte sich meine Nichte keine Regenbogenfarben und auch kein Herzchenmuster. Das ganz, ganz schlichte Tuch, sollte lieber zur eigenen und der Garderobe des Vaters passen und so einigten wir drei uns dann auf ein mittleres Grau.
Anfangs hat mich die Aussicht etliche Meter eines derartig langweiligen Stoffes per Hand zu weben etwas frustriert. Doch schließlich wurde mir klar, dass es wahrscheinlich gar nicht so leicht wäre, ein derart schlichtes Tragetuch einfach zu kaufen, und die handwerkliche Sonderanfertigung wohl unumgänglich war.
Kette und Schuss sind aus Baumwolle 8/2 vom Garnhuset i Kinna. Gewebt habe ich das Tuch in gleichseitigem Kreuzköper mit 10 Fäden pro Zentimeter. Die Webbreite betrug
75 cm, obwohl ich mit Breithalter gewebt habe, war schon das Rohgewebe wesentlich schmaler und nach der Wäsche sind es nun noch 69 cm Stoffbreite. Das Tuch ist gut 5 m lang, die endgültige Länge können die zukünftigen Eltern nach ein paar Probeknotungen dann selber festlegen.
Nach soviel Grau nun auch noch etwas Buntes: eine kleine Probekette für das nächste Projekt
und etwas Farbenfrohes aus der Natur, ein Buntspecht an einem unserer Meisenknödel.
Das sind ja nette Neuigkeiten!
AntwortenLöschenIch gestehe das geht mir auch durch den Kopf, Babytragetücher weben. Vlt. mal für die eigenen Enkel die aber noch lange nicht unterwegs sind. Tolles Tuch, gefällt mir sehr gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Bärbel
Glückliche Nichte, wenn sie so ein schönes Tuch bekommt!
AntwortenLöschenDas Tuch gefällt mir ausgesprochen gut. Wäre ja nicht so toll für den Vater, sich in ein rosa Tuch einzuwickeln!
AntwortenLöschenFür mich hättest Du vor 18 Jahren das Bunte weben dürfen ;-)
AntwortenLöschenLG Ate
Så bra du skriver. Roligt att läsa. Bli roligt att ses när du kommer tillbaka. kram. Monika
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