Montag, 18. August 2014

Fibonacci-Handtücher


Als ich vor kurzem in Irenes Blog, Toras Vävstol, ihren interessanten Bericht über einen Webkurs las, den sie in der schwedischen Schule für Kunsthandwerk, Sätergläntan, absolviert hatte, stieß ich wieder einmal auf den Namen Fibonacci.

Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci, geboren ca. 1170, war ein italienischer Mathematiker, der sich früh mit der arabischen Mathematik befaßte.
1202 verfaßte er ein Buch über die Kunst des Rechnens mit dem Titel Liber abaci.
Besonders bekannt aus diesem Buch ist die sogenannte Fibonacci-Folge, die sich aus der Fragestellung ergab, wieviele Nachfolgepaare eines Kaninchenpaares gezüchtet werden können, wenn die Kaninchen jeden Monat ein weiteres Paar zur Welt bringen und damit jeweils im zweiten Monat nach ihrer Geburt beginnen.


Also, aus der Berechnung   1+1=2,  1+2=3,  2+3=5,  3+5=8,  5+8=13......
ergeben sich die Zahlen

  1  -   1  -  2  -  3  -  5  -   8   - 13  -  21  - 34  -  55  - 89  - 144.......

Interessant ist die Tatsache, dass die Fibonacci-Zahlen vielfach in der Natur auftauchen, z.B. bei Blüten (Sonnenblume) und Früchten,  in Beziehung zum Goldenen Schnitt stehen und genau wie dieser in Architektur und Kunst Anwendung fanden.

Besonders bei amerikanischen Webern taucht die Fibonacci-Folge immer wieder auf, z.B. wenn es darum geht, organisch wirkende Streifen zu kreieren, so gab es z.B. schon vor Jahren einen Artikel dazu in der amerikanischen Zeitschrift  Handwoven (March/April 1983, p 45) und die schottische Weberin Cally Booker hat kürzlich bei Craftsy einen interessanten Artikel zur Anwendung der Fibonacci Zahlen in der Handweberei verfaßt: Design to Weave With the Fibonacci Numbers
Auf jeden Fall fand ich, dass es nun endlich mal an der Zeit war, selbst einmal die Zahlenfolge auf ein Gewebe zu übertragen.
Inspiriert haben mich dabei Cally Bookers Ausführungen zur Anwendung der Fibonacci Zahlen bei Farbschattierungen.
Allerdings habe ich das Schema nicht angewandt, um einen graduellen Farbübergang zu schaffen, sondern zwei Farben ausgesucht, die kontrastierend genug sind, um ein eindeutiges Streifenmuster zu bilden.



Für die Kette verwende ich Cottolin in der Einstellung 120/10.



Im Schuss habe ich hier Leinen 16/1 in einem ähnlichen Blauton wie das Cottolin.





Sonntag, 10. August 2014

Halbfertig





Wenn Vorder-und Rückenteil gleichzeitig gestrickt werden, geht die Arbeit scheinbar nur langsam voran. Die lange Autofahrt nach Deutschland hat mich aber ein gutes Stück weitergebracht. Die Hälfte der ZigZag-Jacke ist geschaft, am Vorderteil wurde die Arbeit geteilt, um den Saum anstricken zu können, danach dann neue Maschen aufgeschlagen, um mit dem rechten Teil zu beginnen, jetzt wird mit dem Rückenteil zusammen wieder in Runde gestrickt.




In der kurzen Zeit, die wir hier sein werden, bis es zurück nach Schweden geht, möchte ich auf jeden Fall die im Februar begonnenen Baumtücher für meinen 120er Standard Webstuhl fertigstellen. Mit dem Gewebe bin ich fast fertig, habe jetzt nur noch die etwas langweilige Schlitzweberei für das zweite Baumtuch vor mir.



Sonntag, 3. August 2014

Fertig



Der Schal, über dessen Garnfärbung ich im vorigen Beitrag berichtet habe, ist jetzt fertig.


Gewebt habe ich ihn vorwiegend draußen, auf dem kleinen, selbstgebauten Webrahmen.


Für den Rita-Webstuhl habe ich eine neue Kette aus Cottolin vorbereitet.


Ich möchte daraus einen Tischläufer weben. 


Das Aufziehen geht aber nur langsam voran, solange es draußen warm und trocken ist, hat der Hausanstrich Vorrang.


Partieweise Farbe kratzen, Grundölen, 1. Anstrich, 2. Anstrich.
Den letzten Anstrich bekommt das Haus erst, wenn alle Seiten fertig bearbeitet sind, dieses Jahr werde ich das sicher nicht mehr schaffen.