Väster om Viken ist der Name einer Butik in Västervik, die seit 1999 von zehn Kunsthandwerkerinnen betrieben wird.
Hultsfred liegt in unserer Nachbarschaft und so haben wir uns vorgestern auf den Weg gemacht, um uns diese Ausstellung und danach eine Flickenteppichausstellung in Vimmerby anzusehen.
1986 gründete sich in Hultsfred die Vereinigung Kopparslagaren, um die alten Gebäude des gleichnamigen Quartiers zu erhalten und dort einen Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte zu schaffen.
In der aktuellen Ausstellung Väster om Viken sind Objekte aus Keramik und Glas, Ölmalerei, Schmuck und Luffarslöjd zu sehen, mich interessieren aber natürlich besonders die textilen Exponate.
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Gleich im Eingang hing der erste der farblich so schön komponierten Flickenteppiche von Eva-Lena Lundberg.
Es war ein wunderschöner Herbsttag und die Sonne schien durch alle Fenster, leider hatte meine Kamera dadurch etwas Schwierigkeiten mit der Belichtung.
Eine farbenfrohe Auswahl von Farradsattelbezügen, sogenannte Rumpvärmare von Bettan Gustafsson.
Die ganze Ausstellung hat mir sehr gut gefallen.
Am frühen Nachmittag war ich dann in Vimmerby, Astrid Lindgrens Näs, in der Ausstellung Tjolahopp - Tjolahej!
Die mittlerweile in Småland ansässige Dänin Eva Valente stellt hier bis zum 10. November etwa 200 Flickenteppiche aus ihrer große Sammlung aus.
Sie kauft gebrauchte Teppiche auf und läßt neue fertigen, um sie in ihrem Laden Svenska trasmattor zu verkaufen.
An einem alten Webstuhl kann jeder, der gerade Lust dazu hat, mit bereitgestellten Flicken ein paar Schüsse weben.
Da ich die einzige Besucherin der Ausstellung war, konnte ich ganz in Ruhe den begonnen rosa Streifen fertigstellen und ihm dabei einen orangefarbenen Mittelschuss verpassen.
Ich muss sagen, dass ich die Ausstellung etwas enttäuschend fand. Es hing Teppich neben Teppich, es gab auch ein paar Erläuterungen, ich hätte mir aber etwas mehr Information gewünscht.
Als ich die gemütlichen Sessel mit dem kleinen Bücherregal sah, hatte ich z.B. gehofft eine Auswahl interesssanter Bücher über Flickenteppiche vorzufinden, von denen es in Schweden wirklich eine große Anzahl gibt. Aber außer zwei oder drei einschlägigen Titeln gab es dort nur etliche Exemplare desselben Buches, I vävstolen, einer allgemeinen Einführung in die Weberei aus den 30er Jahren.
Am gleichen Tag haben wir noch einige Flohmärkte besucht und gleich im ersten fand ich ein altes Buch über das Weben von Flickenteppichen und anderen Teppichen, 1955 erschienen und verfaßt von Märta Brodén und Gertrud Ingers, zwei Autorinnen, von denen es eine ganze Reihe interessanter Bücher zum Handweben gibt.
Wie zu dieser Zeit üblich dominieren die schwarz-weiß Fotos aber es gibt auch ein paar farbige Abbildungen.
Passend zum Buch und zu den Ausstellungen habe ich dann bei Erikshjälpen in Vimmerby noch drei Säcke mit fertig zugeschnittenem Schussmaterial gekauft und in Vetlanda zwei Bettbezüge in passender Farbe, die ich nun noch selber zerschneiden muss.
Jetzt muss ich beim Weben nur noch die gute Qualität und ansprechende Farbzusammenstellung zustande bringen, die Eva-Lenas Teppiche auszeichnet.
Die abendliche Rückfahrt war dann auch farblich außerordentlich beeinddruckend.