Ich habe ihn auf Texsolvlitzen umgerüstet, normale Kämme benutzt und wir haben ihm auch direkt ein passendes Untergestell gebaut.
Richtig glücklich geworden bin ich mit dem Webstuhl aber nie, mir dauert es einfach zu lange, mit Handhebeln zu weben und so habe ich mich nach vielen Jahren, in denen ich ihn nicht allzu oft benutzt habe, entschlossen, ihn mit Tritten zu versehen.
Das alte Untergestell, auf dem der Webstuhl mit Hutmuttern befestigt ist, war mit 68 cm ausreichend hoch und ließ sich daher einfach weiterverwenden. Das vordere Stabilisierungsbrett musste nur ein wenig nach vorn versetzt werden. Wenn man genau hinsieht, erkennt man noch die alte Befestigungsstelle am Bohrloch und dem helleren Holz.
Mein Mann hat das Brett abgeschraubt und von der Unterseite her vier Tritte aus 19 mm starkem Buchenleimholz angebracht, sie sind jeweils 450 mm lang und "bequeme" 60 mm breit.
Rechts, in der Mitte und links wurden durchbohrte Klötzchen angeleimt, die beiden anderen Zwischenräume haben freie Abstandshalter. Duch Klötzchen, Tritte und diese Abstandhalter wird dann eine Metallstange geschoben.
Nach dem Aufziehen der Kette habe ich die Handhebel entfernt und die Schäfte nun mit neuer 2 mm Polyesterschnur über die vorhandenen Metallstangen im Überbau gehängt. Ich hatte dazu eine Anleitung von Louets Homepage, die aber anscheinend im Netz nicht mehr verfügbar ist, darum füge ich die entsprechende Zeichnung daraus hier ein.
Auch die Maße für die Schnüre gehen aus der Zeichnung hervor. Da mein Untergestell etwas niedriger ist als das Original, habe ich etwas weniger Material gebraucht.
Für die Verbindung zu den Tritten habe ich Texsolvschnur genommen, die ließ sich ohne komplizierten Knoten sicher mit den Schaftschnüren und auch auf die übliche Art mit den Tritten verbinden.
Da die Tritte unter dem Querbrett angebracht sind, kann man sie nicht beliebig hoch ziehen, um die Stecker leicht anbringen zu können. Ich würde statt der Bohrungen heute eher eine Ringschraube benutzen, um die Schnur auf den Tritten anbinden zu können.
Die Schnüre für die Tritte müssen gleich zweimal durch die Kette laufen. Das hatte mich lange davon abgehalten, den Umbau in Angriff zu nehmen.
Tatsächlich macht das aber kein Problem, die Schnüre ließen sich sehr gut an der jeweils richtigen Stelle "runterloten" und verursachen bisher keine schädliche Reibung.
Ein zweiter Punkt, der mir nicht so gefiel, war die Direktanbindung, die ja bedeutet, dass man gegebenenfalls mehrere Tritte auf einmal treten muss.
Mein erstes Gewebe auf dem neu aufgerüsteten W 70 sind wieder einmal Spültücher, die ich gern in Köperbindung webe. An die Trittfolge, die dafür nötig ist gewöhnt man sich sehr schnell und es macht viel mehr Spaß als ich dachte, gewissermaßen mit beiden Füßen zu weben. :-)
Kette und Schuss: Leinen, natur.