Montag, 27. Oktober 2014

Webtage in Glimåkra

Zum 31. Mal fanden am 24. bis 26. Oktober die Webtage in Glimåkra statt.

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Erstes Ziel war das Webstuhlmuseum, das nicht nur alte Webstühle sondern auch modernere Ausführungen beherbergt.


Besonders interessant war für mich ein großer Damastwebstuhl mit einer Zampelausrüstung der schwedischen Firma Myrehed.


Bei Myrehed hatte ich vor einiger Zeit Gewichte und die kleinen Handgriffe bestellt, da wir uns vorgenommen haben, in diesem Winter eine eigene Zampelausrüstung zu bauen.
Im Obergeschoss des Museums arbeitete Mette Frøkjær an einem Harneskwebstuhl. Bilder dazu gibt es in ihrem eigenen Blog und dem der Zeitschrift VÄV




Ein wesentlich einfacher konstruierter, aber nicht minder interessanter Webstuhl war draußen aufgebaut.



Hier webte Ousman Sarr aus Westafrika an einem, nach senegalesischer Tradition selbstgebauten Webstuhl.


In der Väv 2/14 kann man mehr darüber lesen.




Auch die Glimåkra Vävstugeförening hatte wieder ihre Türen geöffnet und es gab viele interessante Gewebe zu bewundern.


Das 30-jährige Jubiläum der Vävdagar im letzten Jahr hatte wesentlich mehr Besucher angelockt, es war aber sehr angenehm, dieses Mal nicht wieder in ein großes Gedränge zu geraten. Leider waren auch nicht so viele Aussteller da, wie im letzten Jahr, so dass sich einige Kaufwünsche für mich nicht erfüllten. Ich hätte z.B. gern noch mehr von der dänischen Spinnwolle gekauft, die im letzten Jahr angeboten wurde.


Die großen Firmen waren aber wieder vertreten, so dass ich nicht ohne Beute nach Hause fahren musste.


Das Leinengarn von Garnhuset i Kinna ist zusammen mit dem Wollkrepp der dänischen Firma Magiske Garner für einen Schal bestimmt.


Einige Farben der Sorte Jawalan waren im Sonderangebot, leider habe ich vergessen nachzufragen, welcher Effekt mit diesem Material zu erzielen ist. Das wird also spannend werden...


Bei Matt Seppo habe ich dünnes Papiergarn erstanden und passend dazu dünnes Mattgarn.


In diesem Jahr gab es auch einen Stand von Venne Colcoton. Hier habe ich mir ein Web-Kit für einen Schal gekauft.


Bei so vielen verschiedenen Farben in kleinen Mengen fand ich das sehr ökonomisch.


Am gleichen Stand wurde Marian Stubenitskys Buch Echo and Iris verkauft.


Kein Wunder, schließlich ist die Autorin Holländerin und Venne-Colcoton hat nun wirklich die passenden Garne für diese Art Weberei. Amanda Cutler arbeitet seit einiger Zeit mit diesem Buch und schreibt über ihre spannenden Experimente  in ihrem Blog Weave-Away .



Natürlich war das nicht mein einziges Buch. Tråden den sköra von Lena Hellström, stellt Protagonisten des Netzwerks Vävformgivning vor.


Außerdem gibt es neben einem historischen Überblick über die Handweberei noch fünfzehn Webbeschreibungen.



Antiquarisch erstanden habe ich das dänische Buch Tøj på rammevæv von Hanne Galschiot .


Erschienen ist es schon 1984. Es enthält eine Reihe einfacher aber zeitloser Schnitte, die sich gut für Stoffe eignen, die auf dem Webrahmen entstanden sind.


Schließlich brauchte ich auch noch ein bisschen Hardware, lange Nadeln um viele Schäfte feststellen zu können,


ein Doppelschiffchen für meine schwedische Webausrüstung


und ein paar Kunststoffspulen mit Rand, die sich speziell bei Leinengarnen gut bewährt haben.







Montag, 13. Oktober 2014

Lange Ketten

Wenn ich für meinen eigenen Bedarf webe, ziehe ich selten lange Ketten auf. Meist habe ich nur fünf oder sechs Meter auf meinem Schärbaum, mehr als 12 Meter hatte ich bisher noch nicht geschärt. 
In der vävstuga sieht das anders aus, hier werden immer sehr lange Ketten hergestellt, schließlich soll für alle Interessierten genug Material zum Abweben zur Verfügung stehen.


Dies war meine erste lange Kette, abwechselnd haben Anne-Marie und ich den großen Schärbaum mit 30 Metern 16/2 Baumwolle bestückt.


Die Kette war für schwarz-weiße Handtücher bestimmt, die wir in diesem Fall nicht für uns selber weben, sondern bei nächster Gelegenheit zum Verkauf anbieten wollen, um so unsere Finanzlage etwas zu verbessern.
Ich habe mittlerweile schon meinen Arbeitsanteil von zwei Handtüchern abgewebt.



Außerdem ist auf meinem Inkle-Loom ein erstes Band entstanden, das wir für Aufhänger benutzen können.


Als nächstes habe ich noch einen kleinen Glesrips-Teppich gewebt. Ich weiß gar nicht, wie diese Technik in Deutschland genannt wird, bei der eine recht dichte Kette aus Teppichkettgarn aufgezogen wird, in diesem Fall sind es 110 Fäden pro 10 cm.
Da ich das letzte Stück abgewebt habe, liegt es im Inneren der Rolle, es ist etwas anders gemustert als der erste Teppich, der auf dem Bild zu sehen  ist.


Weil noch weitere aus unserer Gruppe einen solchen Teppich haben wollten, war wieder eine lange Kette fällig.
Dieses Mal haben wir uns mit 25 Metern begnügt, aber nur mit 2 Fäden, einem schwarzen und einem weißen geschärt.
Es ist schon erstaunlich, wie lange es tatsächlich dauerte, bis die beiden Zöpfe der Kette mit ihren insgesamt 960 Fäden fertig waren. Tatsächlich hatte ich nach getaner Arbeit regelrecht Muskelkater.


Am Wochenende haben wir die Kette auf den Webstuhl aufgezogen, die weiteren Arbeitsschritte werden nun andere Weberinnen der vävstuga übernehmen.


Unsere Zeit in Schweden nähert sich dem Ende, so dass ich mir die Zeit in der vävstuga nun gut einteilen muss. Ich soll  noch die Verschnürung an einem anderen Webstuhl übernehmen und möchte noch einen Läufer weben.