Wir sind wieder zurück von einer 14-tägigen Urlaubsreise nach Norwegen, die aber in Schweden begann, da ich die Gelegenheit einer Fahrt Richtung Norden nutzen wollte, um in Sunne im Värmland bei Karin Myrehed ein paar Einkäufe zur Erweiterung meines Damastwebstuhls zu machen.
Da meine Damasteinrichtung ein Selbstbau ist, war es sehr interessant zwei Webstühle mit der Myrehed Dragrustning zu sehen, am linken Webstuhl war sogar die dragrustning in Kombination mit dem harnesktillsats montiert.
Beschwert mit 700 Gewichten à 60 g und diversen Kleinigkeiten ging die Fahrt weiter nach Norden,
über das schwedische Hochland
mit reichlich Rentierbegegnungen
schließlich ins norwegische Røros.
Røros ist eine alte Bergstadt in der seit dem 17. Jahrhundert Kupfererz abgebaut wurde, viele alte Bauten sind dort noch heute erhalten. Erst 1977 wurde der Bergbau stillgelegt.
In der Altstadt liegt eine recht großes Husflid-Geschäft. Die Husflid-Vereinigung entspricht in etwa dem schwedischen Hemslöjd Zusammenschluss, es handelt sich in beiden Fällen um Interessensgemeinschaften zur Beförderung des Kunsthandwerks.
Hier habe ich ein interessantes Webbuch gefunden,
Åklær, å kle ei seng, å veve et åkle von Anne Grete Sandstad.
Åklær, å kle ei seng, å veve et åkle von Anne Grete Sandstad.
Es geht dabei um Bettdecken, die aus Fell und einem gewebten Stoff bestehen. Diese Art Decken waren nicht nur in Norwegen sondern auch in Nordschweden weit verbreitet.
Das Buch hat 191 Seiten und ist 2002 erschienen. Neben einem historischen Teil zeigt es zahlreiche Webmuster zum Nachweben.
Wir haben früher oft in Norwegen Urlaub gemacht und die Reise sollte auch noch einmal viele schöne Erinnerungen wachrufen.
Das hat nicht immer ganz so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben, die Passagiere von insgesamt drei Kreuzfahrtschiffen auf dem Geirangerfjord haben den kleinen Ort derart überflutet, dass wir nur noch, ohne überhaupt einmal anzuhalten, die Flucht ergriffen haben.
In den Tälern war der Frühsommer schon eingezogen,
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Stabkirche von Lom |
auf den Höhen aber sah es ganz anders aus.
Aufstieg zum Dalsnibba
bei immer schlechter werdendem Wetter.
Jotunheimen Hochstraße
die Seen tauen langsam vom Rand her auf und sind nur dadurch überhaupt erst als solche zu erkennen.
Auch auf mittlerer Höhe fangen die Bäume erst langsam an sich zu begrünen.
Auf unseren bisherigen Norwegenreisen haben wir nie in der alten Hafenstadt Bergen halt gemacht, ihr Ruf als regenreichste Stadt des Landes hatte uns immer abgeschreckt.
In diesem nassen und kalten Juni aber hatten wir ausgerechnet dort schönes sonniges Wetter.
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Tyska Bryggan, Innenhof |
Nach dem Stadtbesuch haben wir den Abend auf einem Campingplatz an der Westküste verbracht,
um danach wieder ins Landesinnere zurück zu fahren.
Fischzucht am Hardangerfjord
Uvdal mit alten Gebäuden und Stabbur, einem alten norwegischen Speicher zum Aufbewahren von Lebensmitteln.
Die meisten der vielen, vielen Tunnels in Norwegen sind recht dunkel und man sieht den roh behauenen Fels, aber auf der Hardanger Hochstraße tauchten wir zwischendurch kurz ins Blaue ein.
Über das Numedal ging es langsam zurück nach Schweden ins Dalsland, einem beliebten Paddelrevier.
Hier die Schleuse von Gustavfors, die wir bisher hauptsächlich vom Kajak aus kannten.
Bei strömendem Regen habe ich dann noch ein paar Fotos von den Felszeichnungen in Tanum gemacht. Ich möchte gerne einige davon als Damastmuster verwenden.
Und der Regen ließ den ganzen Tag nicht nach, so dass die ganzen schönen Aussichten an der schwedischen Westküste, wie hier Fjällbacka, nebelverhangen wirkten.
Da nicht mit besserem Wetter zu rechnen war, haben wir die Reise etwas abgekürzt und sind ohne großen Aufenthalt quer durchs Land Richtung Ostküste nach Hause gefahren. Die Entscheidung war tatsächlich nicht falsch, seit Mittsommer sind wir wieder zu Hause aber Sommerwetter ist nicht in Sicht.
Es regnet und regnet und regnet - aber beim Weben stört das nicht weiter :-))