Der Rahmen war zwar nicht gekennzeichnet und kam ohne Umverpackung, ich hatte aber vor einiger Zeit schon einmal einen Rahmen ersteigert, der genauso gebaut war, den Hobby-Webrahmen Carola von Ages in 60 cm Webbreite. Offenbar wurde dieser also auch in einer kleineren Größe hergestellt.
Typisch für all diese Rahmen ist die Zähnchenreihe an Kett- und Warenbaum. Bei meinem ersten Eitorfer Webrahmen habe ich diese noch abgesägt und durch Anlängerschnüre ersetzt. Mittlerweile finde ich sie aber ganz praktisch beim Aufziehen, es ist nur wichtig, die Zacken gut abzudecken. Seit einiger Zeit benutze ich dafür Bambus-Platzdeckchen, die es oft in Ein-Euro-Shops gibt.
Besonders gut geeignet sind dabei diejenigen mit den etwas breiteren Stäbchen, wie das obenliegende.
Vor zwei Jahren habe ich schon einmal einen Schal mit Reflexgarn gewebt. Dieses Mal wollte ich den Effekt etwas stärker hervortreten lassen und habe nicht feines, farbiges Reflexgarn benutzt, sondern mit einem 1 mm breiten Reflexband in der Kette gearbeitet.
Die Schalkette besteht aus Regia Extra Twist Merino in schwarz, sowie einem Rest Alpacka in hellgrau und dazwischen liegt das schmale Reflexband. Im Schuss habe ich schwarzes Sockengarn von Opal verwebt.
Als ich den Schal vom Rahmen nahm, waren die Streifen sehr wellig. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, das starre Reflexband nicht mit der Wollkette zusammen aufzuwickeln, sondern es mit Gewichten versehen hängen zu lassen, um die Spannung besser anpassen zu können. Vorm Fransenknoten habe ich daher versucht, die Bändchen noch etwas strammer zu ziehen.
Dann ging es erst mal ab ins warme Entspannungsbad.
Als der Schal ins Spülwasser kam, fiel das Licht gerade so, dass der Reflexeffekt ganz gut zu sehen war.
Nach dem Trocknen habe ich den Schal vorsichtig mit einem feuchten Tuch gebügelt.
Das mache ich grundsätzlich mit meinen Webstücken, in diesem Fall war ich mir aber nicht sicher, wie das reflektierende Material darauf reagieren würde.
Aber alles ging gut und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Nun peppt der Schal meinen uralten Lieblingsanorak ein bisschen auf.
An der Garderobe im relativ dunklen Flur, kann man noch einmal den Effekt erahnen, der sich fotografisch aber leider nicht so gut darstellen lässt.