Sonntag, 26. Juni 2016

Glimåkras "Anne" und Inga Asklings "Göta" Webstuhl



Während der großen Webwelle in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden viele neue Webstühle entwickelt. Besonders interessant fand ich dabei immer die kleinen zusammenklappbaren Modelle, die es auch Leuten mit wenig Platz in ihrer Wohnung ermöglichte, sich mit der Weberei zu beschäftigen.
Am bekanntesten war wohl der Göta Webstuhl von Inga Askling, der in Deutschland u.a. von der Firma Swedenform vertrieben wurde. Deren Stempel findet sich jedenfalls auf einem alten, 4-seitigen Faltblatt aus meiner Webstuhl-Katalogsammlung.


Auf der Titelseite sieht man den kleineren Götawebstuhl, der 60 cm Webbreite hatte, in diesem Fall eingebaut in das Gestell mit Webbank, das man als Zubehör kaufen konnte.


Zum Göta-Webstuhl erschien 1982 sogar ein Buch von Inga Askling & Inge Britt Gustafsson, das neben einer Einführung in die Weberei mit diesem speziellen Webstuhltyp auch einige Webmuster unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade enthielt. 
Das Buch ist unter dem Titel  Lasst uns weben mit "Göta" zwei Jahre später auch ins Deutsche übersetzt worden.


Eine Zeichnung aus dem Buch zeigt recht genau, wie der Webstuhl konstruiert ist. Es ist ein 4-schäftiger Rollenzugwebstuhl mit Hängelade und 4 Tritten. Bei dem kleineren Modell werden die Tritte direkt angebunden, das größere Modell (90 cm Webbreite) hat 6 Tritte und Latten, die an einer Vorrichtung angelenkt sind, die hier auf dem Bild die Nummer 13 trägt. Auffallend ist das Fehlen der hinteren Beine, hier gibt es nur eine Klemmvorrichtung, um den Webstuhl an das Gestell anzuklemmen oder einfach an einen Tisch oder eine in der Höhe passende Fensterbank.


Wie Letzteres aussehen könnte zeigt ein Bild aus einem Glimåkra-Katalog aus dem Jahr 1979 oder 1980. In der Zeit hatte also auch Glimåkra enstsprechende Webstühle, unter dem Namen Anne, im Angebot. In späteren Katalogen tauchen sie aber nicht mehr auf, Inga Askling Webstühle wurden aber noch bis vor einiger Zeit hergestellt und verkauft.


Jedenfalls handelt es sich um einen Webstuhltyp, den ich gern in meiner Sammlung haben wollte und als ich Ende April im schwedischen Anzeigenportal Blocket eine Anzeige für einen 90 breiten Anne-Webstuhl von Glimåkra fand und sah, dass die angegebene Abhohladresse auf unserer Strecke Richtung Virserum lag, habe ich natürlich zugeschlagen.
Ich habe mir dann noch die passenden Litzen gekauft und mein Mann hat dem Webstuhl ein paar einfache Hinterbeine verpasst.


Schließlich musste der weiße Schrank im Hintergrund aus meiner Webwerkstatt verbannt werden, um Platz für den Neuzugang schaffen zu können.


Und jetzt steht das neue Teil neben der Rita und die erste Kette ist ein Cottolingewebe in Turned Taquete.


Obwohl ich kein Freund von Rollenzugwebstühlen bin, muss ich sagen, dass der kleine Webstuhl ausgezeichnet funktioniert. Auch die Tatsache, dass er hinten keinen Streichbaum hat, wirkt sich bei meiner nur 6 Meter langen Kette in keiner Weise negativ aus. Bei längeren Ketten ist das möglicherweise störender, die muss ich aber ja nicht auf meine kleinen Webstühle aufziehen. 


Ich bin also voll zufrieden mit dem Webverhalten und konnte daher auch absolut nicht widerstehen, als ich vor ein paar Tagen im Loppis in Oskarsham dieses Plastikpaket sah, das offenbar einen kleinen Göta-Webstuhl beinhaltete und nur 150 Kronen kosten sollte. 


Es war ein 50er Kamm  dabei und beim Auspacken der Plastiküte fand ich dann noch zwei schöne flache Schiffchen und insgesamt 1.000 Nylonlitzen mit geschlossenem Auge. Diese Sorte ist zwar etwas mühevoller einzuziehen aber ich muss ja keine Geschwindigkeitsrekorde beim Litzenstechen aufstellen. 


Auch der Götawebstuhl hat schon Hinterbeine bekommen, so dass er unabhängig von Tischen oder Fensterbänken stehen kann.











Samstag, 18. Juni 2016

Spinnereien



Zwei Pakete der aus Dänemark mitgebrachten, gefärbten Rohwolle sind nun versponnen.


Feines Garn spinne ich am liebsten auf meinen altertümlichen schwedischen Spinnrädern.


Ich hatte zwei mal 100 Gramm von der pastellfarbenen Farbmischung gekauft.


Jeweils 100 Gramm Garn passten wunderbar auf je eine der alten Spulen.


Für das Zwirnen habe ich dann lieber mein nachgebautes Spinnrad - Typ Louet - benutzt, weil das viel größere Spulen hat.


Jetzt muss ich mir noch überlegen, was aus dem Garn werden soll. Wahrscheinlich wird es auf meinem kleinen Webrahmen zu einem Schal werden.