Sonntag, 27. April 2014

Pink - Pink - Pink

Eine erfreuliche Begleiterscheinung langer Autofahrten ist die Tatsache, dass dabei neue Socken entstehen.


Auf den Fahrten nach Dänemark und Köln, sind zwei Paar Strümpfe fertig geworden.


Socken aus dieser Wolle habe ich vor anderthalb Jahren schon eimal gezeigt, damals hatte ich sie für die Mutter eines Freundes gestrickt. Jetzt ist auch das restliche Garn verarbeitet.


Dieses Paar hatte ich im Februar angefangen und nun auf der Kölnreise beendet.


Es ist tatsächlich Zufall, dass ich mir für das nächste Paar schon wieder Pinktöne herausgesucht habe, hier geht es mir vor allem um Resteverwertung. Die lange Fahrt nach Schweden steht vor der Tür und da werden die Ringelsocken sicher fertig werden.


Als ich heute morgen in den Garten ging, um meine Socken auf unserer Frühlingswiese zu fotografieren, begenete mir als erstes dieser hübsche Nachtfalter, dessen Namen ich leider nicht kenne.

Nachtrag vom 8.8.2014:
Meine Schwester hat mir heute einen vielversprechenden Bestimmungslink geschickt, offensichtlich handelt es sich bei dem Nachtfalter um einen Zahnspinner: http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Pheosia_Tremula


Dienstag, 22. April 2014

Dänemark

Kurz vor Ostern haben wir eine Woche lang in diesem kleinen Ferienhaus in der Nähe von Bjerregård an der dänischen Westküste gewohnt.


Das Haus lag ein paar Kilometer südlich von Hvide Sande, einem kleinen Fischereihafen, den wir seit vielen Jahren immer wieder gern besuchen.


Da man um diese Jahreszeit ja nicht unbedingt immer mit schönem Wetter rechnen kann, und wir hatten uns in diesem herrlich warmen Frühling auch just die schlechteste Woche ausgesucht, hatte ich mir meinen Webrahmen mitgenommen, um auch im Haus gut beschäftigt zu sein.


Gleich am zweiten Tag habe ich eine Kette für einen Schal aufgezogen.


Garn hatte ich mir für alle Fälle mitgebracht, das Alpaca von Drops hatte ich schon letztes Jahr in Växjö gekauft.


Für das feine, glatte Garn eignete sich am Besten der 40er Kamm.


Im Einzug wechseln sich vier helle und vier dunkle Fäden ab, geschossen wird in gleicher Abfolge.


Tägliche Strandspaziergänge und mehrere Ausflüge haben verhindert, dass der Schal fertig wurde, aber zu Ende weben kann ich ihn ja immer noch zu Hause.


Außerdem hatte ich noch Strickzeug mit, den angefangenen Möbiusschal, den ich im November letzten Jahres eigentlich aufribbeln wollte, weil mir die Farbzusammenstellung nicht gefiel. Nun habe ich ihn doch zu Ende gestrickt, und bin mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden.


Unsere Ausflugsrouten waren so festgelegt, dass ich drei Mal interessante Garngeschäfte besuchen konnte. Erstes Ziel war Ho Strik in der Nähe von Blåvand. Ich hatte in einem Prospekt gelesen, dass dort u.a. Garne von Marianne Isager zu bekommen waren.


Es war ein überraschender Laden, in einem Nebengebäude eines alten Hofes in einem kleinen Dorf hätte ich wirklich nicht auf engstem Raum so viele tolle Markengarne erwartet.
Fertig gestrickt hing dort die Zig-Zag-Jacke von Marianne Isager, die mir so gut gefiel, dass ich mir sofort die Anleitung und das passende Garn in der vorgefunden Farbstellung gekauft habe.


Die Jacke wird in einem Stück gearbeitet, von Ärmel zu Ärmel, auf der Rückfahrt habe ich schon mal mit der Arbeit begonnen.


Gestrickt wird sie aus Tvinni Tweed, der Gelbton war leider nicht mehr zu bekommen, diese fehlende Farbe konnte ich einen Tag später im Uldgården dazu kaufen.


Auch der Uldgården  in Tarm, liegt abseits der Touristenstellen und wieder in einem Teil eines alten Hofgebäudes. Tvinni gab es hier nicht, dafür aber viele andere tolle Garne, z.B. Shetlandgarne auf Konen und in Kleinmengen, Plattengarn in vielen Ausführungen und ein zwei-fädiges Pelsuldgarn, das zwar etwas dicker ist, als das Isager-Garn aber vom Charakter gut passt. Da die Jacke in den Farben blau-weiß gestrickt wird und die anderen Farben nur Schmuckfarben sind, spielt der Stärkenunterschied sicher keine große Rolle.



Besonders beeindruckt hat mich hier das große Angebot an farbigen Spinnfasern. Im Vlies gab es Wolle vom Tyroler bergfår und im Kammzug Merinowolle, beides in einer großen und nuancenreichen Farbpalette.


Ich habe blaue, türkisfarbene und lindgrüne Bergschafwolle gewählt und einen Merino-Kammzug in gemischten Rottönen.


Wieder einen Tag später haben wir auf unserer Fahrt nach Söndervig einen Abstecher Richtung Kloster gemacht, um Tind textilkunst  zu besuchen.



Auch dieses Geschäft lag wieder einsam auf dem platten Land, ein beeindruckender, großer Holzbau neben einem Bauernhof. Es sieht fast so, als könnten oder wollten die Inhaber der Qualitätsgeschäfte die wahrscheinlich sehr hohen Mieten in den Touristenorten nicht zahlen. Für die ganzen Läden mit Tüntelkram und Kitsch scheint es da aber kein Problem zu geben.
Auf dem Blog tind-textilkunst.blogspot.dk kann man einen schönen Streifzug durch das imposante Angebot machen. Neben den Garnen der bekannten dänischen Textildesignerinnen sind hier auch Schmuck, Kleidung und Schuhe zu bekommen.



Ich hätte gern den ganzen Laden leergekauft, habe mir dann aber nur eine aus Horn gebogene Schalnadel mitgebracht.
Erst einmal muss das ganze Garn verarbeitet werden, was noch in meinem Stash liegt.



Und zum Glück gibt es ja auch bei uns wunderbare und wirklich gut ausgestattete Woll-Läden.
So haben wir auf dem Rückweg die Gelegenheit wahrgenommen, Ulrike im Eiderstedter Garnkontor in Tönning zu besuchen.


Hier konnte ich mir zwei Rollen Baumwollgarn 8/2 besorgen, die ich für eines meiner nächsten Webprojekte brauche.


 




Sonntag, 13. April 2014

Zwischenbericht



Gestern abend sind wir zurückgekommen von einer Urlaubswoche an Dänemarks Westküste.


Unser kleines Ferienhaus hatte Platz genug, um noch meinen "Reisewebrahmen" aufzunehmen.


Morgen fahre ich für ein paar Tage nach Köln, daher bleibt heute nicht genug Zeit, über meine textilen Machenschaften und diverse Beutezüge zu berichten.


Das alles wird aber bald nachgeholt werden.



Freitag, 4. April 2014

Verwebt


Nun habe ich einen Verwendungszweck für die gesponnene Wolle aus meinem letzten Post gefunden.


Es waren zwar nur 70 g aber immerhin ca. 120 m Garn und rein rechnerisch reichte das bei einer Einstellung von 3 Fäden pro Zentimeter als Kette für einen kleinen Schal aus. Bei 170 cm Kettlänge und 70 Fäden kam ich auf 119 m, tatsächlich konnte ich dann sogar ein paar Fäden mehr aufziehen.


Als Schussgarn habe ich wieder das finnische Wolle-Seide-Gemisch Sivilla von Wetterhoff genommen, das ich beim ersten Webversuch an meinem kleinen Webrahmen auch schon eingesetzt hatte.




Mein handgesponnenes Garn ließ sich völlig problemlos verweben. Schon bei der Garnwäsche war die Piirku-Wolle leicht gefilzt und dadurch recht robust, sie ist aber dennoch weich geblieben.



Nach der Wäsche des fertigen Gewebes misst mein Schal nun inklusive Fransen 
146 x 22 cm. Etwas länger wäre schöner gewesen, aber ich habe wirklich jeden Zentimeter Kette genutzt und mehr war einfach nicht möglich.



Es gefällt mir sehr gut, dass sich trotz der einfachen Leinenbindung eine interessante Struktur ergeben hat. Dies wohl  vor allem dadurch, dass ich die Piiku-Wolle locker mit dünnem, türkisfarbenem Beilaufgarn gezwirnt habe und der Schuss einen ähnlichen Farbton aufweist.