Dienstag, 22. März 2011

Blues

Die Blues-Weste nach Hanne Falkenberg ist endlich fertiggestellt.



Obwohl ich  genauestens die Maschenprobe eingehalten habe und vorsichtshalber Größe XL gestrickt habe, damit die Weste nicht so eng sitzt, ist sie  sehr knapp ausgefallen. Es ist auch noch erstaunlich viel Garn übrig.
Schon von Beginn an war ich etwas besorgt, da der Anleitung keinerlei Bemaßung zugeordnet war, man mußte auf die Maschenprobe vertrauen und dann einfach nach Plan losstricken.
Gut, dass ich sowieso gerade dabei bin ein paar Kilo abzuspecken.
Insgesamt hat das Stricken aber sehr viel Spaß gemacht und ich bin nach wie vor begeistert von der raffinierten Schnittführung.


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Dienstag, 15. März 2011

Breimachine

Endlich ist sie da!
Am Wochenende kam meine Brother KH 890 samt Elektrikschlitten KG 89 und einem bombastischen Konenwickler, der den Namen Royal-Jumbo nicht umsonst trägt.
Im Paket lagen auch noch 20 weitere Konen, teilweise noch mit Garn bewickelt.







Jetzt heißt es erst mal holländisch lernen, denn die Anleitungshefte für den Stricker und den Elektrikschlitten stammen aus Holland. Da aber ja zusätzlich alles bebildert ist, dürfte das kein Problem sein, macht sogar richtig Spaß.

Kleine Kostprobe aus Kapitel 4,  zu Anschlagproblemen  beim Rechtsstricken:

4.        Rechtbreien
4.1     Als de opzet mislukt
4.1.1  De naalen pakken de draat niet
Let erop,dat de draad goed door toevoerroog"A" is geregen, is dit niet het geval dan kunt u niet breien.




Sonntag, 13. März 2011

Frühlingserwachen

In unserem Garten ist noch kein einziger Krokus erblührt aber diese kleine Zwerg-Schwertlilie wollte nicht mehr länger warten,



also ist es auch an der Zeit für die knöchelkurzen Ringelsocken.














Da man für Größe 39 weniger als 30 g pro Farbe braucht, kann man hier ganz 
wunderbar Reste verstricken.

Samstag, 5. März 2011

Patent

In den 68ern gehörte neben  dem amerikanischen Parka der mehrere Meter lange patentgestrickte Schal, bevorzugt in dunkelrot, dunkelgrün oder schwarz, zur angesagten Kluft.
Das sogenannte echte Patentmuster galt als extrem materialschluckend und schwierig zu stricken.
Meine Mittel waren äußerst gering und ich konnte kein Patent, daher strickte ich mir meinen schwarzen Schal kurzerhand im Rippenmuster 1re-1li, damit bin ich aber nie wirklich glücklich geworden, das Teil wirkte wie die billige Kopie, die es ja auch war.

Mehr als vierzig Jahre später  habe ich dann für die Stola, die ich in meinem LYS, dem Zwirn in Katlenburg entdeckte, das Patentstricken gelernt.
Dabei habe ich festgestellt, dass es mehrere Methoden gibt, die alle dasselbe Ergebnis erzielen und habe die, meines Erachtens einfachste Art gewählt, das Tiefstricken der Rechtsmaschen.



Wer die Methode nicht kennt, findet hier die Anleitung.

re-tiefgestrickt -  anstatt die rechten Maschen normal abzustricken, sticht man jeweils eine Reihe tiefer in das entsprechende Loch ein, und holt den Faden von dort wie beim Rechtsstricken durch. Wenn die Masche dann von der Nadel gleitet, löst sich die obere Masche auf und es entsteht die typische große, voluminöse Patentmasche

Nach dem Anschlag mit einer ungeraden Maschenzahl strickt man eine Grundreihe:

1 Randmasche, * 1M re, 1M li * 1M re, 1 Randmasche und danach werden immer nur die zwei folgenden Reihen wiederholt:

Hinreihe:        RM * 1M li, 1 M re-tiefgestrickt * ‚ 1M li.  RM
Rückreihe:     RM * 1M re-tiefgestrickt, 1 Mli, *, 1 M re, RM

Die abgebildete Stola ist aus Mohana von Schachemayr mit Nadelstärke 7 gestrickt.
Lauflänge 125 m pro 50 g, Verbrauch 150 bis 200g
Das Garn hat mit 67 % Polyacryl und 33 % Mohair leider einen hohen Synthetikanteil, ist dafür aber absolut unkratzig.

Es werden 25 Maschen angeschlagen und etwa 30 cm glatt rechts, also 1 Reihe rechts, 1 Reihe links gestrickt. Das übliche Einrollen der Arbeit  ist hier einmal von Vorteil. Dann wird die Anzahl der Maschen durch Umschlag verdoppelt und danach im Patentmuster weitergearbeitet, hier richtet sich die Länge nach der Schulterbreite, die Maschenanzahl wird durch Zusammenstricken von jeweils 2 Maschen wieder halbiert und es folgen wieder ca. 30 cm glatt rechts.

Ich habe die gleiche Stola noch einmal in einem warmen Orangeton für meine hennahaarige Schwester gestrickt.

Dienstag, 1. März 2011

Zweiter Versuch

Mittlerweile habe ich die ersteigerte Strickmaschine wieder zurückgeschickt. Ich hatte Probleme mit dem Musterstricken, die sich durch einfache Wartung nicht beseitigen ließen, schließlich zeigte sich, dass eine kleine Feder am Strickschlitten gebrochen war.
Die Verkäuferin, die den Fehler vorher nicht bemerkt hatte und die mir die ganze Zeit telefonische Hilfestellung gab, war sofort bereit, den Kauf rückgängig zu machen.
Ich bin jetzt zwar vorübergehend wieder ohne Strickmaschine, habe aber bei dieser Aktion eine neue Strickfreundin gewonnen.
Und – gestern hatte ich  wieder Glück, diesmal ist es eine Brother KH 890 und zum Angebot gehörte auch noch ein  Elektrikschlitten.
Mit so etwas habe ich noch nie gearbeitet und bin entsprechend neugierig.
Eigentlich habe ich vor, die Maschine hauptsächlich zum Fair Isle-Stricken einzusetzen.
Durch die Spannfäden sind solche Kleidungsstücke ja besonders warm und um genau das zu minimieren, möchte ich gern mit möglichst dünnem Garn stricken, bin aber zu faul und zu ungeduldig, mir Pullover und Jacken mit feinen Nadeln Masche für Masche zu erarbeiten.

Ich weiß, wovon ich rede, denn die Blues Weste stricke ich mit Nadelstärke 2, bin aber inzwischen ganz ordentlich weitergekommen und langsam kann man gut erkennen, wie sich der Schnitt zusammensetzt.



Vier Pullover trage ich noch immer, die zwischen 1989 und 1991 auf der Toyota KS 858 entstanden sind. Mustermäßig war ich da etwas eingeschränkt, weil das Modell nur einen 12er Lochkartenrapport zuließ, der Grund, warum ich mich um einen neuen Stricker bemühe.



Für diesen einfachen Streifenpullover brauchte ich natürlich gar keine Lochkarten, aber es ist schon toll, wie schnell man so etwas fertig hat, besonders, da ich hier einfach nur eckige Teile gestrickt habe und außer dem Schlitz und den Verdoppelungen keinerlei Konfektionierung von Schulter oder Halsausschnitt nötig war.



Der blau-schwarze Pullover  ist aus einem relativ dicken Garn gestrickt, einem 50/50 Wolle-Viskose-Gemisch mit einer Lauflänge von 270 m pro 100 g.
Die Vorlage dafür hatte ich in einem der Handarbeitsbücher gefunden, die  seinerzeit  von einem bekannten Kaffeeröster vertrieben wurden.

Zum nächsten Modell wurde ich durch  Gudrun Sjödén inspiriert. Seit  mehr als 20 Jahren bin ich Kundin bei dem schwedischen Versand, u.a. weil ich Ringelshirts mag und weil man bei Gudrun Sjödén immer welche in immer neuen Farbkombinationen bekommen kann, völlig egal, ob sowas gerade modern ist oder nicht.



Natürlich habe ich auch schon Strickwaren aus ihrer Kollektion gekauft aber manchmal gefällt mir dann eine Kleinigkeit nicht so gut oder eine Stickerei ist mir zu viel und dann dient mir solch ein Modell als Ideenquelle
In diesem Fall gefiel mir beim Original die Gestaltung der Ärmel nicht außerdem habe ich alle Bündchen verändert und eine eigene Farbauswahl getroffen.

Der Pullover ist, wie auch der folgende, der bei mir den Namen Stubenfliege trägt, aus ganz normaler 4-fädiger Strumpfwolle gestrickt. 
Früher gab es Strumpfwolle noch in vielen verschiedenen Farben, heute hat man den Eindruck, dass alle Hersteller auf die bunten, selbstmusternden Garne setzten, das ist sicher sehr einträglich, da sie laufend neue Kollektionen herausbringen können und damit immer wieder Kaufanreize schaffen – leider geht das Ganze aber auf Kosten der Unifarben, hier gibt es nur noch ein ziemlich mickriges Angebot.




Heute ist Frühlingsanfang und draußen scheint die Sonne, wenn ich jetzt noch länger warte mit der Präsentation meiner Fäustlinge, aus der Zeitschrift Landlust wird es immer peinlicher.


Der Entwurf ist von Barbara Klur, bei der man auch das Garn kaufen kann, für mich war das eine wunderbare Möglichkeit der Resteverwertung, eine Mischung aus Sockenwolle, schwarzem und weißem Webgarn und lilafarbenem Tweedgarn von Rowan, das bei einem Pullover übrig geblieben war, den mein Mann sich vor Jahren gewünscht hatte. Leider gibt es diesen Pullober nicht mehr, das Tweedgarn muss bei der Wäsche sehr vorsichtig behandelt werden und das haben wir wohl nicht immer so genau beachtet, er wurde immer kleiner und kleiner, bis er völlig verfilzt war.